Initiative gegen Lippen-Kiefer-Gaumenspalte .

Die Lichtenbergerin Heike Marquardt sammelt ehrenamtlich Spenden, um Kindern ein Lächeln zu schenken.

Alle drei Minuten kommt ein „Spaltkind“ zur Welt. Menschen mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte leiden sehr. Denn unbehandelt haben sie große Probleme beim Essen, Trinken, Sprechen und Hören. „Aufgrund ihrer Entstellung werden sie oft verspottet, ausgegrenzt oder verstoßen“, erzählt Heike Marquardt. Die ehemalige Integrationsbeauftragte des Bezirksamtes Lichtenberg unterhält enge Kontakte nach Hanoi. Dort sitzt die Partnerorganisation der Deutschen Cleft Kinderhilfe „OSCA“ (Center for Researching and Aiding Smile Operation). „Erfahrene einheimische Ärzte, Therapeuten und Krankenschwestern haben das Zentrum gegründet und dort inzwischen mehr als 2.500 Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten auf höchstem chirurgischem Niveau versorgt“, weiß Heike Marquardt.

„Nur 250 Euro kostet die Operation, die ein Leben komplett verändert“, sagt Heike Marquardt. Um Kindern ein neues Gesicht zu schenken und damit ihre Lebensqualität zu verbessern, hält die Lichtenbergerin unermüdlich Vorträge über Spaltkinder und sammelt anschließend Spenden.

Im Jahr 2013 hat Heike Marquardt das Behandlungszentrum in Hanoi besucht. „Danach war für mich klar, dass ich den betroffenen Kindern helfen will.“ Seither denkt sie nur noch in 250-Euro-Einheiten für jede Operation. So brachte Heike Marquardt das Thema auch in ihre Englisch-Konversationskurse in Karlshorst und Biesdorf ein, die sie seit mehreren Jahren leitet. Knapp 12.000 Euro hat Heike Marquardt im Laufe der letzten zwei Jahre schon gesammelt. „Mehr als 40 Kindern konnten wir damit eine Operation ermöglichen“, erzählt sie stolz.

2016 konnte vom Spendengeld jeden Monat ein Kind operiert werden. Das motiviert die Rentnerin. „Kirchengemeinden und Gruppen der Volkssolidarität Lichtenberg sind sehr engagiert und laden mich zu Vorträgen ein. Auch das Barnimgymnasium will das Projekt unterstützen und die Alexander-Puschkin-Schule hat anlässlich des Antirassismustages gespendet“, freut sich Heike Marquardt. Inzwischen ist ein Netzwerk von regelmäßigen Spendern und Spenderinnen entstanden, darunter auch viele Menschen aus Vietnam. Oft überweisen sie ihr Geld direkt an die Deutsche Spaltkinderhilfe. Heike Markquardt erklärt: „Wer einen Obolus gibt, erhält ein Foto und ein Schreiben mit Angaben zu einem Kind, das zeitnah zur Spende operiert wurde.“

Wer an dem Thema interessiert ist, kann sich an die Lichtenbergerin wenden: ramses4family@gmx.de. Weitere Infos: info@spaltkinder.org.

red.