Arbeitslosenzahlen im Bezirk haben historisches Tief erreicht

Arbeitgeber suchen Personal und arbeitslose Menschen einen Job. Damit diese beiden Gruppen so schnell wie möglich zusammen finden, hat das Bezirksamt in den vergangenen Jahren einiges in Bewegung gesetzt und beispielsweise seine Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Lichtenberg intensiviert. Das der Lichtenberger Weg richtig ist, zeigt ein Blick in die Statistik von Juni.

Mit aktuell 8,2 Prozent haben die Arbeitslosenzahlen inzwischen einen historischen Tiefststand erreicht: Noch nie seit der Wende waren so wenige Lichtenbergerinnen und Lichtenberger arbeitslos. Verglichen mit anderen Bezirken und der Stadt insgesamt zeigt sich: In Lichtenberg sinkt die Arbeitslosigkeit stärker als anderenorts. Früher lag der Bezirk über dem Berliner Durchschnitt, jetzt liegt er 1,3 Prozent darunter.
Die Jugendarbeitslosigkeit ist sogar auf 7,9 Prozent gesunken. Die Unterbeschäftigtenquote hat ebenfalls ein neues Tief erreicht: 11,3 Prozent der arbeitenden Lichtenberger sind unterbeschäftigt. Sie würden gerne mehr arbeiten, als sie es gerade tun. Es finden demnach nicht nur mehr Menschen eine Arbeit, zeitgleich schrumpft die Zahl der unzufriedenen Arbeitenden.
„Grund zum Ausruhen haben wir trotzdem nicht“, kommentiert Lichtenbergs Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD). „Es zeigt aber, dass die Maßnahmen vom Jobcenter und dem Bezirksamt Früchte tragen.“
So konnte das Jobcenter Lichtenberg im vergangenen Jahr 8.500 Menschen eine Arbeit vermitteln. Die Methoden sind dabei zunehmend individueller und auf die persönliche Situation der Arbeitslosen zugeschnitten: Es gibt „Aktivteams“ für Menschen mit vielen verschiedenen Vermittlungshemnissen, die in diesem Jahr neu eröffnete Jugendberufsagentur in der Gotlindestraße 93, das ESF-Bundesprogramm für Langzeitarbeitslose, den Arbeitgeberservice und auch das Team für berufliche Rehabilitation für Menschen mit Behinderung. Durch solche spezialisierten Maßnahmen finden Arbeitgeber im Bezirk schneller passend qualifizierte Kräfte – und und Lichtenbergerinnen und Lichtenberger damit Jobs.
Auch das Bezirksamt trägt seinen Teil dazu bei: „Wir sind nach der BVG der größte Arbeitgeber hier und stellen laufend Menschen ein. Alleine in diesem Jahr wurden bereits 120 Stellen ausgeschrieben und 25 Auszubildende eingestellt.“ Mit der steigenden Einwohnerzahl und der zunehmenden Verrentung der Bezirksamtsmitarbeiter wird diese Zahl in den kommenden Jahren weiter steigen. „Damit wir auch Menschen erreichen, die das Bezirks­amt bisher nicht auf ihrem Radar hatten, haben wir den ,Jobflüsterer‘ ins Leben gerufen. Außerdem konnten wir das Bezirkliche Bündnis für Wirtschaft und Arbeit (BBWA) wiederbeleben, in dem Unternehmen und Vertreter der Sozialwirtschaft gemeinsam Projekte erarbeiten. Ziel dabei ist es, weitere Menschen in Arbeit zu bringen und die vorhandenen Arbeitsplätze zu erhalten“, sagt Monteiro. Das BBWA sucht ständig neue Mitglieder. Und es gibt neue ungewöhnliche Ideen, um die Arbeitslosigkeit weiter zu senken: Die Bezirksbürgermeisterin erklärt: „Demnächst wollen wir zusammen mit dem Jobcenter eine neue Jobbörse an einer Schule testen, um so insbesondere arbeitslose Eltern anzusprechen. Schulen, die mitmachen wollen, können sich bei uns melden.“