Ausstellung über das Leben von Sinti und Roma in Lichtenberg

 

Im Museum Lichtenberg in der Türrschmidtstraße 25 wird am Freitag,
22. Juni, um 19 Uhr die Ausstellung „ausgegrenzt – verfolgt – ermordet“ über Lichtenberger Sinti und Roma eröffnet. Denn dem Völkermord der Nationalsozialisten fielen viele in Lichtenberg lebende Sinti und Roma zum Opfer.

Der so genannte „Rastplatz Marzahn“ war ein Zwangslager im heutigen Marzahn – damals ein Ortsteil von Lichtenberg. Dort wurden im Vorfeld der Olympischen Spiele 1936 Hunderte in Berlin verhafteter Sinti und Roma interniert, um die „Zigeuner“ aus dem Berliner Straßenbild zu entfernen. Anschließend wurden unzählige von ihnen in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Nur wenige überlebten.

Stellvertretend für die vielen Ungenannten stellt die Schau Menschen vor, deren Biografien mit historischen Vorgängen im damaligen Bezirk Lichtenberg verbunden sind.
Otto Rosenberg beispielsweise musste ab Juni 1936 mit seinen Angehörigen im Zwangslager Marzahn leben. Als Minderjähriger wurde er in der Lichtenberger Firma Dannewaldt und Quandt zur Zwangsarbeit herangezogen. Er überlebte mehrere Konzentrationslager und setzte sich in der Nachkriegszeit als Vorstandsmitglied im Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und als Vorsitzender des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg für die Rechte der Minderheiten ein.

Auch über Unku, die Titelheldin des bekannten Kinderbuches „Ede und Unku“ von Alex Wedding, wird berichtet sowie über ihre Cousine „Kaula“, die mit ihrer Familie in der Nachkriegszeit in Lichtenberg lebte. Die Ausstellung ist im Auftrag der Bezirksverordnetenversammlung entstanden und noch bis zum 31. Dezember zu sehen.

Weitere Infos
www.museum-lichtenberg.de