Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Erholung vorgesehen.

Die Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung hat den Bebauungsplan Ostkreuz festgesetzt. Damit ging nach mehr als 26 Jahren eines der am längsten dauernden Bebauungsplanverfahren in Berlin zu Ende.

Nun ist beschlossen, dass auf dem Gebiet an der Rummelsburger Bucht und am Bahnhof Ostkreuz künftig eine Mischung aus Wohnen, Gewerbe und Erholung entstehen wird. Nördlich der Bahntrasse an der Marktstraße wurde die schon bestehende Nutzung durch die Jugendherberge Ostkreuz bestätigt und daneben ein Gebiet für soziale Zwecke ermöglicht. Dort können künftig beispielsweise Kultur- und Sozial-Einrichtungen entstehen oder auch bestehende Gebäude entsprechend umgenutzt werden.

Auf der anderen Seite – direkt an der Rummelsburger Bucht – ist nun Wohnen und Gewerbe zulässig. Die Grundstückseigentümer haben bereits angekündigt, was sie dort bauen wollen. Der Howoge gehört das Grundstück im Südwesten. Auf dem Gelände sollen 160 Wohnungen entstehen, die Hälfte davon mietpreis- und belegungsgebunden – also für Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein (WBS). Nördlich daran schließt sich das Grundstück der Coral World an, die dort ein so genanntes Wasserhaus errichten willen. Dabei handelt es sich um ein privates Freizeitangebot mit verschiedenen Groß-Aquarien, vergleichbar mit dem Ozeaneum in Stralsund. Neben der Coral World wird eine öffentliche Grünfläche entstehen, die vom Betreiber der Coral World kostenlos mitgepflegt wird.

Im Norden entlang der Haupt­straße sind weitere Wohnungen und Gewerbeeinheiten geplant. Die dort entstehenden rund 340 Woh­nungen sollen nach Auskunft der Grundstückseigentümer alle ver­mietet werden. Einige Grundstückseigentümer haben angekündigt, weitere mietpreisgebundene Wohnungen zu bauen. In den Gewerbeeinheiten sollen neben kleinen und mittleren Einzelhandelsbetrieben auch Ärzte einziehen, die in dem Gebiet dringend benötigt werden.

Mit dem Bebauungsplan Ostkreuz wird nun die letzte ungenutzte Brache an der Rummelsburger Bucht bebaut. Die Umgestaltung des gesamten Gebietes, das seit Beginn der 2000er Jah­re bebaut wird, findet damit ihren Abschluss. Durch seine Lage direkt am Bahnhof Ostkreuz ist das Gebiet besonders attraktiv.

Deshalb baten immer wieder andere Initiativen um Berücksichtigung ihrer Interessen. Es gab mehrere Umplanungen und Anpassungen. Auch die Anwohnerinnen und Anwohner haben das Bebauungsplanverfahren intensiv und konstruktiv in mehr als 20 Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung begleitet. In der Endphase kam erschwerend hinzu, dass die Schul- und Kitaplätze in der Region knapp wurden. Das Bezirksamt Lichtenberg hatte darauf reagiert und entschieden, dass der Bebauungsplan nur verabschiedet werden kann, wenn diese Fragen geklärt sind.

Mit dem nunmehr in die Wege geleiteten Ausbau und Neubau von gleich drei Kita-Standorten und dem geplanten Neubau einer Grundschule an der Hauptstraße 9 konnte dies geklärt werden.

Wie geht es nun weiter? Aktuell sind die Eigentümer am Zug. Sie müssen Bauanträge für ihre Vorhaben stellen, die dann vom Bezirksamt geprüft werden. Sobald die Baugenehmigung erteilt ist, können die Bagger rollen.

Noch in diesem Jahr ist damit zu rechnen, dass Vattenfall erste Leitungen unter die Erde verlegen wird. Das Bezirksamt wird regelmäßig über die weiteren Schritte informieren.

Foto: Deutsche Bahn AG