Bürgermeister Michael Grunst (Die Linke) zu Besuch bei „Miteinander Wohnen“ in Friedrichsfelde- Süd. bbr

25 Jahre „Miteinander Wohnen“

Zwei Jahre lang hat sie mit sich gerungen. Dann hat Anneliese Vergien auf Drängen ihrer Kinder den Schritt gewagt: Die damals 72-Jährige packte ihre Sachen und zog um in die Volkradstraße 8.

„Jetzt lebe ich in einer schönen Zweiraumwohnung mit weiten Blick“, erzählt sie. Ihre Wohnung liegt im 14. Stock, ist barrierefrei und im Treppenhaus fahren zwei Fahrstühle.
Wenn Anneliese Vergien mal nicht alleine sein möchte, hat sie es nicht weit und ist in bester Gesellschaft: Der Verein „Miteinander Wohnen“ hat seine Räumlichkeiten direkt nebenan im Erdgeschoss und steht seit mehr als 25 Jahren für „Begleitetes Wohnen“.

Möglichst viele Menschen dabei zu unterstützen, dass sie so lange wie möglich in der eigenen Wohnung bleiben können, ist ein Ziel des Vereins. Außer freitags betreiben ein Festangestellter und die Ehrenamtler von „Miteinander Wohnen“ täglich von 14 bis 17 Uhr das Seniorencafé. Besucht wird es vorwiegend von Frauen, die alleine in den seniorengerechten Howoge-Wohnungen leben.
Zwei Stunden pro Woche bietet der Verein innerhalb des Projektes „Begleitetes Wohnen“ zudem einen besonderen Service: Seniorinnen und Senioren können sich etwas vorlesen lassen, bekommen Gesellschaft beim Spazierengehen, werden zu Veranstaltungen, zum Arzt oder zum Einkaufen begleitet.

In Zukunft ist ein Kurs zum Thema „Digitalisierung“ geplant. „Viele Senioren haben ein Smartphone, tauschen Bilder aus und kommunizieren aus ihren Wohnungen mit moderner Technik“, erklärt Bernd Schubert. Der 70-Jährige ist zusammen mit vielen Besucherinnen und Besuchern älter geworden und erklärt die Motivation vieler Vereinsmitglieder: „Im Kiez zusammen leben, die Nachbarn kennen, sich umeinander kümmern und nicht alleine sein – das wünschen wir uns alle für unser Leben. Besonders, wenn wir älter werden.“ Für Anneliese Vergien ist das wahr geworden.