Ausstellung zum 150. Geburtstag.

„Er sah zufällig zu Eva hinüber – ja, richtig, so wie Evas Augen eben geblickt hatten, lieb, zärtlich und dabei so keusch und klar. Sonderbar, dass ihm heute an Eva allerlei auffiel! Dazu war er doch wahrlich nicht hergekommen!” Ganz viel Gefühl, ein paar Zweifel gepaart mit ein wenig Schmerz. So oder ähnlich klingen die Rezepte für erfolgreiche Liebesgeschichten.

Mit „Licht und Schatten“ ist am 26. Februar 1904 im Chemnitzer Tageblatt der erste Teil des Fortsetzungsromans der Karlshorster Autorin Hedwig Courths-Mahler erschienen. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte – mit vielen Rückschlägen.

Anlässlich des 150. Geburtstages der zu Lebzeiten sehr bekannten Autorin blickt das Museum Lichtenberg auf eine ungewöhnliche Frauengeschichte des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zurück: Ins Zentrum stellt die Schau dabei Hedwig Courths-Mahlers Aufstieg aus einfachen Verhältnissen zu einer gefeierten, aber auch belächelten Schriftstellerin. Kurze Geschichten mit traurigem Ende waren ihr Metier. „Sie haben mir eine schlaflose Nacht bereitet. So was von Fehlern ist mir noch nie zu Gesicht gekommen. Aber Spannung und Herz. Wir werden den Roman bringen“, lautete der Kommentar eines Zeitungsredakteurs.

In Bahnhofsbuchhandlungen und Supermärkten wurden die immer neuen Auflagen ihre Werke verkauft. Acht Jahre lang lebte Hewdig Courths-Mahler mit ihrem Mann Fritz und den beiden Töchtern im vorstädtischen Karlshorst. Dort erlebte die Schriftstellerin ihre produktivste Zeit und schrieb viele ihrer erfolgreichen Liebesromane. Bis heute ist die Autorin Deutschlands meistverkaufte Schriftstellerin. Trotzdem ist Hedwig Courths-Mahler zunehmend in Vergessenheit geraten und heute kaum noch bekannt.

Judith Kauper und Juliane Kose eröffnen die von ihnen kuratierte Schau am Vorabend des 150. Geburtstages von Hewdig Courths-Mahler, am Freitag, 17. Februar, um 19 Uhr im Museum Lichtenberg, Türrschmidtstraße 24 in 10317 Berlin. Jessyca Felmming spielt dazu auf der Harfe. Die Schau ist immer dienstags bis freitags und sonntags geöffnet von 11 bis 18 Uhr.

red, Repro: Museum