Eine mehr als einhundert Jahre alte, silberne Taschenuhr ist das Objekt des Monats März. Sie stammt von der Lichtenberger Familie Fouquet: Alfred Fouquet hat sie aus der Kriegsgefangenschaft mitgebracht, wo er sie als Nichtraucher gegen seine Tabakration eingetauscht hatte.

Ein Kunstmaler oder Uhrmacher hatte das ursprünglich nur schwarz-weiße Emaille-Zifferblatt mit roten arabischen Stunden-Ziffern im Innenring und mit Minuten-Ziffern außerhalb der Minutenteilung versehen. Damit wurde die Uhr optisch aufgewertet. Weil sich die Reparatur der Uhr nicht lohnte, hatte Alfred Fouquets Sohn den abgebrochenen Minutenzeiger an das Zifferblatt angeklebt und die Uhr als Andenken an seinen verstorbenen Vater aufbewahrt. Seit 1880 wurden die Rohwerke solcher Uhren im schweizerischen Fontainemelon hergestellt und, wie der Reichssilberstempel mit Halbmond und Krone beweist, nach 1886 in Deutschland eingebaut.

Diese mit nur sechs Steinen besetzte und wahrscheinlich in größerer Zahl hergestellte Uhr war im Gegensatz zu hochwertigeren Produkten des gleichen Kalibers für Kunden gedacht, die sich mit geringen Mitteln eine Schweizer Uhr leisten wollten – als Zeichen eines aufkommenden, bescheidenen Wohlstands. Die Objekte des Monats können im Museum Lichtenberg, Türrschmidtstraße 24, angeschaut werden.

red, Foto: Museum