Bezirksamt Lichtenberg hat den Preis für Demokratie und Zivilcourage vergeben.

Menschen, die sich besonders für das Gemeinwohl im Bezirk engagieren, werden traditionell während des Jahresempfangs des Bezirksamtes Lichtenberg ausgezeichnet. Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) hat jüngst den Verein Lyra und Sito Kranke mit dem Preis für „Demokratie und Zivilcourage“ geehrt.

Seit Jahrzehnten ist „Lyra e.V.“ in Lichtenberg ansässig. In dem Verein machen sich Migrantinnen und Migranten für gemeinsame Ziele stark: So ist Lyra im Integrationshaus an der Sewanstraße der Hauptakteur und vertritt vor allem die Interessen Deutscher aus Russland. „Kreativ und engagiert setzt sich Lyra für alle aktuell wichtigen integrationspolitischen Fragen ein“, fasste Bezirksstadträtin Katrin Framke (parteilos, für Die Linke) in ihrer Laudatio zusammen.

Vor allem im vergangenen Jahr sei der Verein seiner Rolle innerhalb der russischsprachigen und speziell der russlanddeutschen Community mehr als gerecht geworden: Damals führte Lyra e.V. sachliche und ausgewogene Informationsveranstaltungen durch, um der gezielt gesteuerten Kampagne um das angeblich von Flüchtlingen vergewaltige Mädchen „Lisa“ entgegen zu treten. Auch für dieses verantwortungsbewusste Wirken hat der Vereinsvorsitzende Walter Gaucks stellvertretend für „Lyra e.V.“ den Preis entgegengenommen.

„Wir können in Lichtenberg keine globalen Krisen lösen. Aber wir können gemeinsam dafür sorgen, dass unsere Antwort darauf, die aktive Positionierung und das Eintreten für demokratische Werte, die Grundlage eines solidarischen und vorurteilsfreien Zusammenlebens in Lichtenberg bleibt“, ergänzte Bezirksbürgermeister Michael Grunst.

Er würdigte auch den engagierten Lichtenberger Sito Kranke aus dem Weitlingkiez. Seit mehr als 30 Jahren ist er im Bezirk ehrenamtlich tätig: Menschen, die ihn kennen, bezeichnen ihn als einen kritikfreudigen Mann und als einen „Kümmerer“. Denn Sito Kranke läuft mit offenen Augen durch seinen Kiez, knüpft Kontakte und vernetzt Menschen und Institutionen. Laudator und Stadtrat Wilfried Nünthel (CDU) kennt Sito Kranke gut: „Seine Verdienste aufzuzählen ist wie ein Versuch, die Sterne zu zählen. Er war viele Jahre Sprecher im Forum Weitlingkiez, das er mit aus der Taufe hob und arbeitet vertrauensvoll sowohl mit dem Bezirksamt als auch mit dem Polizeiabschnitt 64 zusammen.“ Im Begleitausschuss des Lokalen Aktionsplanes für Demokratie und Toleranz ist er von Anbeginn Mitglied. Zusätzlich hat Sito Kranke erfolgreich gegen das Negativ-Image des Kiezes gekämpft, als sich dort 1991 Rechtsextreme angesiedelten hatten.

red.