Objekt des Monats: Ein Bolzenbügeleisen aus Hohenschönhausen

Dieses alte Bolzenbügeleisen mit Eisenkern stammt aus einem Hohenschönhausener Haushalt. Es ist ein industrielles Produkt des späten 19. Jahrhunderts. Charakteristisch ist die Form des Eisenbolzens, der an eine Ochsenzunge erinnert. Dieser Bolzen wurde mit einem Feuerhaken in die Glut eines Ofens oder Herdes gelegt, bis er heiß genug war. Danach wurde er von hinten in den Kasten des Bügeleisens geschoben. Eine verschließbare Klappe hinderte den Bolzen am Herausrutschen und sicherte somit das Gerät. Erfahrung und Fingerspitzengefühl waren notwendig, um die richtige Temperatur des Bügeleisens „einzustellen“. Aus welchem Anlass das Bügeleisen einen neuen Holzgriff erhielt, ist unbekannt. Offenbar war der Holzgriff die Schwachstelle der Konstruktion und brach schnell. Die Tatsache, dass der Griff einen Einschnitt erhalten hat und über den Metallbügel hinüberreicht, lässt vermuten, dass damit eine technische Verbesserung erreicht werden sollte. Die originalen Griffe mancher Bügel­eisen waren seitlich an den Metallbügel angebracht, weshalb eine stärkere Verbrennungsgefahr bestand.