Stadtteilkonferenzen stärken Dialog zwischen Bevölkerung und Verwaltung

Was wünschen sich Lichtenbergerinnen und Lichtenberger von ihrer Verwaltung? Wo fehlen generationsübergreifende Angebote? Wie kann das soziale Gleichgewicht in einem Stadtteil bewahrt werden? Fragen wie diese hat jüngst die Bezirksverwaltung während der Stadtteilkonferenzen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern der dreizehn Lichtenberger Stadtteile diskutiert. Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) hatte dazu mehr als 20.000 Lichtenbergerinnen und Lichtenberger mit einem persönlichen Schreiben eingeladen.

Pro Stadtteilkonferenz, die in den so genannten fünf Prognoseräumen Hohenschönhausen Nord und Süd, Lichtenberg Nord, Mitte und Süd stattgefunden haben, kamen jeweils bis zu 150 Interessierte. Sie haben sich mit anderen Anwohnerinnen und Anwohnern, mit Fachleuten aus der Bezirksverwaltung, mit Mitgliedern der Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung sowie Stadträtinnen und Stadträten ausgetauscht. So haben sie dazu beigertragen, herauszufinden, in welche Richtung sich die einzelnen Gebiete künftig entwickeln sollen.

Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro hat die Stadtteilkonferenzen eröffnet und kurz skizziert, wie sich der Bezirk jüngst entwickelt hat. Anschließend präsentierten die Gebietskoordinatorinnen Daten, die die einzelnen Gebiete charakterisieren und stellten konkrete Planungsvorhaben der Fachämter vor wie beispielsweise den Ausbau der sozialen Infrastruktur mit Wohnungen, Kindergärten und Schulen. Auch bewährte Beteiligungsformen wie der Bürgerhaushalt Lichtenberg, der Kiezfonds oder der neue Ehrenamtsfonds 2016 wurden vorgestellt und beworben.

Anschließend konnten Interessierte in thematisch orientierten Arbeitsgruppen ihre Anregungen, Fragen und Ideen besprechen und Handlungsfelder formulieren. Diese haben Moderatoren am Ende noch einmal dem Gesamtplenum vorgestellt. Die Dokumentationen der fünf Veranstaltungen sind für alle Interessierten auf den Internetseiten des Bezirksamtes veröffentlicht: http://tinyurl.com/gtu655q.

Ämterübergreifend arbeitet die Bezirksverwaltung nun mit den Ergebnissen und Erkenntnissen der Konferenzen weiter. Sie werden Eingang in die Stadtteilprofile finden, die dann Entwicklungstrends abbilden und Aufschluss über ressortübergreifende, notwendige Handlungen geben. Sie sind wichtige politische Zielmarken und bilden eine Arbeits- und Verständigungsgrundlage für das gemeinsame und abgestimmte Handeln von Politik, Verwaltung, lokalen Akteuren und der Lichtenberger Bevölkerung.

Stimmen zu den Stadtteilkonferenzen

Albrecht Richter (29)
Albrecht Richter (29)Projektentwickler Neu-Hohenschönhausen
„Mich interessiert es sehr, wo neu gebaut wird. Was brauchen und wollen die neu hinzugezogenen Menschen? Die Antworten darauf interessieren mich.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirksamtes sind sehr gut vorbereitet. Es wirkt allerdings manchmal ein bisschen so, als ob Lichtenbergerinnen und Lichtenberger sich beteiligen und Probleme bennenen sollen, aber dann für die tatsächliche Lösung keine Ressourcen da sind.“
Anita Kempt (82)
Anita Kempt (82)Fennpfuhlbewohnerin und Rentnerin
„Ich bin Mitglied im Bürgerverein „Fennpfuhl“ und lebe seit 35 Jahren hier. So lange ich noch fit bin, werde ich auch weiterhin im Arbeitskreis Stadtentwicklung mitarbeiten. Ich bin froh, dass die Stadtteilkonferenzen nach längerer Pause endlich wieder stattfinden. So können ich und viele andere Menschen den Verantwortlichen aus dem Bezirksamt zu bestimmten Themen die Meinung sagen und dabei bestimmten politischen Entscheidungen widersprechen.“
Yi Yang (26)
Yi Yang (26)Projektmanagerin aus Lichtenberg
„Es ist absolut gut, dass Politiker sich mit den Menschen treffen, um mit ihnen persönlich zu reden.
Ich selbst habe eine schriftliche Einladung für diese Veranstaltung bekommen. Wahrscheinlich wird in den Stadtteilkonferenzen darüber gesprochen, wo neue Schulen, Kitas und Einkaufsmöglichkeiten entstehen. Ich selbst interessiere mich für die Arbeitsgemeinschaft „Wohnen“, weil sich die Wohnsituation für Menschen immer verbessern lässt.
Egon Krüger (68)
Egon Krüger (68)Renter und Anwohner
„Ich bin hier, weil ich eine Einladung bekommen habe und mir einige Dinge am Herzen liegen. So würde ich das Hubertusbad gerne wieder haben, weil mir der Weg in andere Schwimmbäder mit meinem Enkel einfach zu weit ist. Außerdem ärgert es mich, dass so viele Menschen ihren Müll in der Wartenberger Straße abladen, oder dass Hundebesitzer Sandkästen als Hundeklos missbrauchen. Die Wohnstruktur hier in Lichtenberg finde ich gut durchmischt und in Ordnung.“