Schau zum einhundertjährigen Jubiläum der Kleingartenanlage Feldtmannsburg.

Das Foto aus der Chronik des Vereins „Feldtmannsburg“ zeigt eine Waren-Verteilungsstelle in den 1920er Jahren. Vor allem Petroleum, Karbid und anderes Material für den Garten wurden dort ausgegeben, später auch Süßigkeiten für die Kinder. Quelle: Verein Feldtmannsburg e.V.

Die „Feldtmannsburg“ ist ein Berliner Gartenidyll, das sich mit Lauben, Blumen, Gemüsebeeten und Obstbäumen entlang eines Wohngebietes und einer Straße erstreckt. Es liegt an der Feldtmannstraße jenseits von Hansa- und Darßer Straße sowie an der Buschallee auf Hohenschönhausener und Weißenseer Gebiet. Der Fleiß und das gärtnerische Können der Mitglieder aber auch ihr ausgeprägter Gemeinschaftssinn machen die Kleingartenanlage zu einem lebendigen Ort in der Großstadt.

Eine Ausstellung im Museum Lichtenberg dokumentiert aktuell die Geschichte der „Feldtmannsburg“. Auch sie wurde vom Roten Kreuz vor einhundert Jahren wie viele Flächen als braches Land zum Anlegen von Kartoffelgärten bereit gestellt. Ziel war es, die verheerenden Folgen des Ersten Weltkrieges zu lindern und den Menschen nach der Hungersnot im Winter 1916/1917 wieder eine Möglichkeit zur Selbstversorgung zu geben. Viele so genannte „Rote-Kreuz- Gärten“ entstanden damals nach dem Vorbild der französischen Arbeitergärten von Abbé Lemire. 1924 benannte sich der Verein nach dem ersten Gemeindevorsteher von Groß- Weißensee „Heinrich Feldtmann“. Bis Ende der Dreißiger Jahre entwickelte sich die „Feldtmannsburg“ zu einem Ort freien Vereinslebens. Nach 1945 wurde der Verein Mitglied im Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK). Nach 1990 reihte er sich in die neu gestaltete Vereinslandschaft ein und ist noch heute eine aktive Berliner Kleingartenanlage.

“Im Stadtmuseum ist neben historischen Fotos und Dokumenten auch die Vereinsfahne aus dem Jahr 1925 zu sehen.”

So haben sich die Vereinsmitglieder dafür stark gemacht, dass der an den Grenzen der Kleingartenanlage entlang führende Radfernweg nach Abbé Jules Auguste Lemire benannt wurde. Eine aktuelle Ausstellung im Museum Lichtenberg in der Türrschmidtstraße 25 porträtiert das einhundertjährige Bestehen der Kleingartenanlage Feldtmannsburg. Dort ist neben historischen Fotos und Dokumenten auch die Vereinsfahne aus dem Jahr 1925 zu sehen. Sie wurde dem Museum vor einem Jahr zur sicheren Aufbewahrung übergeben. Zur Ausstellungs-Eröffnung am Freitag, 9. Juni, um 19 Uhr spricht Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke), es musiziert Norbert Schlichting, ein Vereinsmitglied der „Feldtmannsburg“.

Weitere Infos: www.museum-lichtenberg.de