Susann Kubisch leitet das Stadtteilzentrum Ikarus in der Wandlitzstraße.

Sie kennt die chinesischen Regeln des Zusammenlebens, kann mit Stäbchen essen und ein wenig Mandarin sprechen. Schließlich hat Susann Kubisch in Peking gelebt und gearbeitet. Das ist nun vorbei. Seit einiger Zeit leitet die 29-Jährige als Stadtteilkoordinatorin das „Ikarus“ in der Wandlitzstraße 13.
Nach Karlshorst ist sie über die klassische Flüchtlingsarbeit gekommen. Nachdem sie für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit tätig war, wollte sie wieder lokal aktiv sein. „Bei der Arbeit hier sehe ich direkte Veränderungen im Kiez. Da können wir viel bewegen“, erklärt Susann Kubisch. So ist das Stadtteilzentrum Anlaufstelle für Leute, die sich ehrenamtlich engagieren wollen – beispielsweise in der Arbeit mit Geflüchteten. Als Rahmengeberinnen und Begleiterinnen sehen sie und ihre Kollegin Inga Bloch sich dabei: „Wir fördern die Ideen der Menschen, die zu uns kommen. Aber wir sind nicht die Köpfe der Initiativen. Das sind die Bürgerinnen und Bürger selbst.“

Gegenwärtig drehen sich die Projekte beispielsweise um das Zusammenleben mit Geflüchteten, um den Kiezfonds oder um die Schulwegesicherheit für die Kinder aus der Umgebung. „Letzteres ist ein Projekt mit viel Potenzial“, sagt die Stadtteilkoordinatorin. Elternvertreter hatten dabei Gefahrenstellen in Karlshorst ausgemacht und sie anschließend Vertretern des Bezirksamtes gezeigt. Diese haben konkrete Lösungsvorschläge unterbreitet. Jetzt geht es noch darum, sie umzusetzen.

Aktuell besuchen vor allem Seniorinnen und Senioren das Stadtteilzentrum. „Meine Kollegin Inga Bloch wird demnächst die Elternbildung stärken“, weiß Susann Kubisch. „Außerdem sollen noch gezielter Kinder angesprochen werden“. Zurzeit können Kinder von fünf bis zwölf Jahren montags ab 15.30 Uhr „Der Stoff aus dem die Träume sind“ ausprobieren – einen Kurs im textilen Gestalten.
Und auch an anderen Tagen füllen sich die Räume in der Wandlitzstraße vor allem nachmittags mit Leben: Immer donnerstags von 16 bis 18.30 Uhr zeigt Detlef Noack einheimischen und geflüchteten Menschen auf humorvolle Art und Weise, wie sie selbst Cartoons zeichnen können. Auch kostenfreie Englischkurse stehen ebenso auf dem Programm wie ein Origamikurs.

Öffnungszeiten

Geöffnet ist das Stadtteilzentrum immer montags bis donnerstags von 12 bis 19 Uhr und freitags von 10 bis 14 Uhr. Infos unter der Rufnummer 89 62 25 52 oder: ikarus@sozdia.de.

red., Bild: BA