Amt für Soziales mit Studie zur Wohnzufriedenheit älterer Menschen

Obwohl 93 Prozent der über 65-Jährigen in Deutschland noch in einer eigenen Wohnung leben, sind geschätzt nur zwei Prozent der Wohnungen barrierefrei. Tatsachen wie diese haben das Bezirksamt dazu veranlasst, zu untersuchen, wie häufig und warum ältere Menschen in Lichtenberg umziehen.

Im Hintergrund standen dabei diverse Fragen: Wohnen ältere Menschen in Lichtenberg auch altersgerecht? Wie gehen sie damit um, wenn dies nicht der Fall ist? Gibt es Gründe, die sie daran hindern, in eine altersgerechte Wohnung umzuziehen? Insgesamt wurden 160 Lichtenbergerinnen und Lichtenberger befragt. Davon wohnten 97 Prozent durchschnittlich seit 25 Jahren in derselben Mietwohnung. Die Lichtenberger Seniorinnen und Senioren sind demnach sehr ortstreu. Sie leben im Schnitt als Ehepaar in einer 66 Quadratmeter großen Drei-Raum-Wohnung, die nicht barrierefrei ist. Diese Wohnungsgröße empfinden fast alle Befragten als „genau richtig“.

Der Schwerpunkt der Untersuchung lag auf der Wohnzufriedenheit. Dort zeigt sich eine hohe Zufriedenheit mit der Wohnsituation im Allgemeinen, aber auch der Nachbarschaft, der Umgebung sowie der Miethöhe. Auf einer Skala von eins bis fünf lagen dort alle Durchschnittswerte über vier. Sozialstadträtin Birgit Monteiro (SPD) sagt: „Insgesamt zeigt sich, dass trotz der nur wenig barrierefreien Wohnungen die Zufriedenheit der älteren Lichtenbergerinnen und Lichtenberger mit ihrem Wohnumfeld außerordentlich hoch ist. Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Die größte wohnungspolitische Aufgabe für die Zukunft ist, den vorhandenen Wohnraum soweit wie möglich barrierefrei umzubauen, damit die älteren Menschen auch so lange wie möglich in ihren Wohnungen bleiben können.“

Im Schnitt sind die Befragten mit 50 Jahren in die aktuelle Wohnung eingezogen. Nach mehrheitlichem Wunsch ist das auch das letzte Zuhause, das sie bewohnen wollen Nach den Gründen befragt, äußerten mit Abstand die meisten Menschen, dass sie sich die neue Miete wahrscheinlich nicht mehr leisten könnten.

Aber auch der Umzugsaufwand, dessen Kosten und die Strapazen des Umzuges wurden oft genannt. Nur 20 Prozent der Befragten wollten wegen guter Kontakte in der Nachbarschaft nicht umziehen. Es sind also vor allem finanzielle und organisatorische Gründe, die die Menschen vor einem Umzug zurückschrecken lassen. Dabei zeigt sich, dass Männer eher bereit sind umzuziehen als Frauen. Das gilt für Ehemänner und Alleinstehende.

 

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