Die „Galerie 100“ ehrt den tschechischen Künstler Jiří Šalamoun.

Er zählt zu den beliebtesten tschechischen Grafikern. In unserem Nachbarland kennt ihn noch heute fast jedes Kind. Der inzwischen 83-jährige Jiří Šalamoun wurde durch den Maxihund Fíps und andere beliebte Zeichentrickfiguren für das tschechische Kinderfernsehen bekannt. Vor einem Vierteljahrhundert schuf er die Figuren. Zu seinem künstlerischen Werk aber zählt viel mehr. Er arbeitet nicht nur an Animationsfilmen. Er ist auch Grafiker, Illustrator und Gestalter von Plakaten.

Obwohl Jiří Šalamoun in Tschechien berühmt ist, kennen ihn in Deutschland eigentlich nur Kunstinteressierte. Die Leiterin der Galerie 100, Marion Lorenz, hat den populären Tschechen jetzt in ihr Ausstellungsprogramm aufgenommen. Sie sagt: „Die Kuratorinnen Petra Hornung und Brigitte Silna hatten mir Jiří Šalamoun vorgeschlagen. Er übte großen Einfluss auf ganze Generationen von Grafikdesignern aus, auch und gerade in Deutschland. Da wir in der Galerie 100 oft Illustrationen, Karikaturen und Plakate vorstellen, war ich von der Idee begeistert.“ Eröffnet wird die neue Ausstellung „Jiří Šalamoun. Hauptsache nichts schriftlich!“ am Mittwoch, 31. Oktober, um 19 Uhr.

Zur Vernissage spricht der Künstler Franz Zauleck. Šalamoun studierte von 1952 bis 1961 Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in Prag und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Sein facettenreiches Werk strahlt Meisterliches aus. Deshalb und auch durch seine Lehrtätigkeit als Professor an der Akademie für Kunst, Architektur und Design Prag (UMPRUM) prägte er viele Grafikdesigner, auch in Deutschland. Šalamouns künstlerische Welten bewegen sich zwischen Dichtung, Wahrheit und Alltag, beißender Satire und feingeistiger Herzlichkeit. Aus diesem riesigen Fundus schöpft er, balanciert aus und treibt auf die Spitze.

Wenn er seine Geschichten erzählt oder die geliebten literarischen Texte illustriert, treffen sich Sein und Schein, Groteskes und Anrührendes. Er hat eine Vorliebe für die Abgründe der Welt, für Mord, Raub, unerhörte Schicksale, Glück und Pech, Liebe und Hass. Mit seiner Ausstellung macht die Galerie 100 einige Arbeiten aus dem umfangreichen Werk des Meisters einem breiteren und jüngeren Publikum zugänglich. Neben Plakaten, Illustrationen und freier Grafik sind Filme zu sehen – bis zum 13. Januar 2019.

Zu sehen in der Galerie an der Konrad-Wolf-Straße 99 Eine Illustration von Jiří Šalamoun aus dem Buch „Das große pythagoreische Eisenbahnunglück“.