⏱️ Lesezeit: 5 Minuten | Zuletzt aktualisiert: 16.12.2025
Die BaFin N26 Saga geht in die nächste Runde: Am 15. Dezember 2025 hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht neue Sanktionen gegen die Berliner Neobank verhängt. Ein Sonderbeauftragter wurde eingesetzt, Geschäftsbeschränkungen erlassen und zusätzliche Kapitalanforderungen gestellt. Gleichzeitig überrascht N26 mit der Ankündigung eines neuen CEOs. Was bedeutet das für Kunden? Alle Fakten im Überblick.
Das Wichtigste in Kürze:
- Neue BaFin-Anordnung: Sonderbeauftragter für N26 eingesetzt (15.12.2025)
- Geschäftsbeschränkungen: Kein neues Hypothekenkreditgeschäft in den Niederlanden
- Kapitalanforderungen: Zusätzliche Eigenmittel gefordert
- Neuer CEO: Mike Dargan (ex-UBS) übernimmt ab April 2026
- Kundeneinlagen: Bis 100.000 Euro durch Einlagensicherung geschützt
Was ist mit BaFin N26 los? Die aktuelle Situation
Die BaFin hat am 15. Dezember 2025 bekannt gegeben, dass sie gegenüber N26 eine neue Anordnung zur Herstellung einer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation erlassen hat. Dies ist bereits die zweite schwerwiegende aufsichtsrechtliche Maßnahme gegen die Smartphone-Bank innerhalb weniger Jahre.
Die Kernpunkte der neuen BaFin-Anordnung:
- Sonderbeauftragter eingesetzt: Überwacht die Umsetzung der Maßnahmen vor Ort
- Geschäftsbeschränkungen: Verbot neuer Hypothekenkredite in den Niederlanden
- Verbriefungsverbot: Keine neuen Verbriefungsgeschäfte erlaubt
- Kapitalaufschlag: Zusätzliche Eigenmittelanforderungen verhängt
BaFin N26: Übersicht der aktuellen Sanktionen
| Maßnahme | Details | Status |
|---|---|---|
| Sonderbeauftragter | Überwachung der Geschäftsorganisation | Aktiv seit 15.12.2025 |
| Hypothekenkredite NL | Neugeschäft untersagt | Sofort wirksam |
| Verbriefungen | Neugeschäft untersagt | Sofort wirksam |
| Kapitalanforderungen | Zusätzliche Eigenmittel | Umzusetzen |
| Bußgeld März 2025 | 15.000 Euro (Organkredite) | Bezahlt |
Die Geschichte der BaFin N26 Konflikte
Die Auseinandersetzungen zwischen der Finanzaufsicht und N26 reichen Jahre zurück. Die Neobank kämpft seit längerem mit Compliance-Problemen, insbesondere im Bereich der Geldwäscheprävention.
Chronologie der BaFin-Maßnahmen:
- 2019: Erste BaFin-Sonderprüfung wegen Geldwäsche-Mängeln
- 2021: Erster Sonderbeauftragter eingesetzt, 4,25 Mio. Euro Bußgeld
- 2022: Wachstumsbeschränkung auf 50.000 Neukunden pro Monat
- 2024: Bußgeld von 9,2 Mio. Euro wegen Geldwäsche-Verstößen
- März 2025: 15.000 Euro Bußgeld wegen fehlerhafter Organkreditgenehmigung
- Dezember 2025: Zweiter Sonderbeauftragter, neue Geschäftsbeschränkungen
Die Gesamtsumme der verhängten Bußgelder beläuft sich damit auf über 13,45 Millionen Euro seit 2021.
N26 CEO Wechsel: Mike Dargan übernimmt
Parallel zu den neuen Sanktionen gab N26 am 15. Dezember 2025 einen überraschenden Führungswechsel bekannt. Mike Dargan, bisheriger Group Chief Digital and Information Officer bei der UBS, wird ab April 2026 neuer CEO der Neobank.
Dargan folgt auf Co-Gründer Maximilian Tayenthal, der das Unternehmen 2013 mitgegründet hatte und seit 2024 alleiniger CEO war. N26-Mitgründer Valentin Stalf hatte bereits 2024 den Vorstandsvorsitz abgegeben.
Mit der Berufung eines erfahrenen Bankenmanagers von der UBS signalisiert N26, dass man die Compliance-Probleme ernst nimmt und die Geschäftsorganisation professionalisieren will.
N26 Fakten: Die Neobank im Überblick
| Kennzahl | Wert |
|---|---|
| Gründung | 2013 in Berlin |
| Kunden weltweit | Ca. 8 Millionen |
| Kunden Deutschland | Ca. 4,8 Millionen |
| Aktive Märkte | 24 europäische Länder |
| Banklizenz | Vollbanklizenz seit 2016 |
| Neuer CEO ab April 2026 | Mike Dargan (ex-UBS) |
Ist mein Geld bei N26 sicher?
Trotz der aufsichtsrechtlichen Maßnahmen müssen sich N26-Kunden keine Sorgen um ihre Einlagen machen. Die Bank verfügt über eine deutsche Vollbanklizenz und ist Mitglied der gesetzlichen Einlagensicherung.
💰 Einlagensicherung für N26-Kunden
Kundeneinlagen sind bis zu 100.000 Euro pro Person durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Die BaFin-Maßnahmen betreffen die Geschäftsorganisation, nicht die Sicherheit der Kundengelder.
Die aktuellen Sanktionen zielen darauf ab, die internen Prozesse der Bank zu verbessern – insbesondere in den Bereichen Geldwäscheprävention und Risikomanagement. Der reguläre Bankbetrieb läuft weiter.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist mit N26 los?
Die BaFin hat am 15. Dezember 2025 neue Sanktionen gegen N26 verhängt. Ein Sonderbeauftragter wurde eingesetzt, um die Umsetzung einer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation zu überwachen. Zusätzlich wurden Geschäftsbeschränkungen erlassen und höhere Kapitalanforderungen gestellt. N26 kämpft seit Jahren mit Compliance-Problemen im Bereich Geldwäscheprävention.
Warum hat die BaFin einen Sonderbeauftragten bei N26 eingesetzt?
Die BaFin setzt Sonderbeauftragte ein, wenn sie erhebliche Mängel in der Geschäftsorganisation einer Bank feststellt. Bei N26 geht es vor allem um Defizite bei der Geldwäscheprävention und dem internen Kontrollsystem. Der Sonderbeauftragte überwacht vor Ort, dass die Bank die geforderten Verbesserungen umsetzt. Es ist bereits der zweite Sonderbeauftragte seit 2021.
Ist mein Geld bei N26 sicher?
Ja, Kundeneinlagen bei N26 sind sicher. Die Bank verfügt über eine deutsche Vollbanklizenz und ist Mitglied der gesetzlichen Einlagensicherung. Guthaben sind bis zu 100.000 Euro pro Kunde geschützt. Die BaFin-Maßnahmen betreffen die interne Organisation der Bank, nicht die Sicherheit der Kundengelder. Der normale Bankbetrieb läuft uneingeschränkt weiter.
Wer ist der neue N26 CEO Mike Dargan?
Mike Dargan wird ab April 2026 neuer CEO von N26. Er kommt von der Schweizer Großbank UBS, wo er als Group Chief Digital and Information Officer tätig war. Mit seiner Erfahrung im traditionellen Bankwesen soll er die Compliance-Strukturen bei N26 stärken. Er folgt auf Co-Gründer Maximilian Tayenthal, der das Unternehmen 2013 mitgegründet hatte.
Welche Bußgelder hat N26 von der BaFin erhalten?
N26 hat seit 2021 Bußgelder in Höhe von insgesamt über 13,45 Millionen Euro erhalten. 2021 waren es 4,25 Millionen Euro wegen Mängeln bei der Geldwäscheprävention. 2024 folgte ein Bußgeld von 9,2 Millionen Euro für ähnliche Verstöße. Im März 2025 kamen weitere 15.000 Euro wegen fehlerhafter Genehmigung von Organkrediten hinzu.
Fazit: BaFin N26 Konflikt geht weiter
Die neuen BaFin N26 Sanktionen zeigen, dass die Neobank ihre Compliance-Probleme noch nicht vollständig gelöst hat. Mit dem zweiten Sonderbeauftragten innerhalb weniger Jahre und weiteren Geschäftsbeschränkungen erhöht die Finanzaufsicht den Druck auf das Berliner Fintech.
Die Berufung von UBS-Manager Mike Dargan zum neuen CEO könnte jedoch ein Wendepunkt sein. Mit seiner Erfahrung aus dem traditionellen Bankwesen soll er die Strukturen professionalisieren und das Vertrauen der Aufsichtsbehörden zurückgewinnen.
Für Kunden besteht kein Grund zur Sorge: Ihre Einlagen sind durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt, und der normale Bankbetrieb läuft weiter.
Über den Autor
Redaktion Rathausnachrichten | Wirtschaft & Finanzen
Unsere Redaktion berichtet über aktuelle Entwicklungen im Finanzsektor. Dieser Artikel basiert auf offiziellen Mitteilungen der BaFin, Pressemeldungen von N26 sowie Berichten von Handelsblatt, Reuters und Tagesspiegel (Stand: 16.12.2025).
Quellen: BaFin, Handelsblatt, Reuters, Tagesspiegel






