Sonderausstellungen zum 100-jährigen Jubiläum Berlins

Die Schaffung von Groß-Berlin am 1. Oktober 1920 ist eines der bedeutsamsten Ereignisse in der Geschichte Berlins. Mit Sonderausstellungen erinnert das Museum Lichtenberg im Jubiläumsjahr an dieses Ereignis, das die politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Stadt bis in die Gegenwart prägt. Die beiden Ausstellungen: „Oskar Ziethen und das Projekt Groß-Berlin“ sowie „Künstlerische Zeitspuren – 100 Jahre Lichtenberg in Groß-Berlin“ werden ab September im Museum gezeigt.

Die Ausstellung „Oskar Ziethen und das Projekt Groß-Berlin“ ist der Lichtenberger Beitrag zu dem Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm „Großes B – dreizehn Mal Stadt“ und wurde von der Stiftung Lotto Berlin gefördert. Autor und Kurator Jürgen Hofmann stellt darin erstmals den Beitrag und Anteil des Lichtenberger Oberbürgermeisters am Projekt Groß-Berlin vor. Oskar Ziethen gehörte zu den entschiedenen Verfechtern einer Großkommune.

Hatte er zuvor Lichtenbergs Weg zu einer Großstadt vor den Toren Berlins erfolgreich befördert, erkannte er doch die Notwendigkeit des Zusammengehens der acht Städte und zahlreichen Landgemeinden und Gutsbezirke im Großraum Berlin. Sein Einsatz zur Sicherung von Wald- und Grünflächen – heute würde von Umweltpolitik gesprochen werden – folgte der Überlegung, wohnortnahe Erholungsflächen für die Stadtbevölkerung zu schaffen. Seine Bestrebungen zur Herbeiführung eines Lastenausgleichs zwischen den Kommunen des Berliner Ballungsraums richteten sich auf gerechte Bedingungen bei der schulischen und gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung. Oskar Ziethens Amtszeit endet 1920 zum Zeitpunkt der Gründung von Groß-Berlin.

In der Ausstellung „Künstlerische Zeitspuren – 100 Jahre Lichtenberg in Groß-Berlin“ des Graphik-Collegium Berlin e.V. gehen 33 Künstler:innen in den heutigen und ehemaligen Ortsteilen Lichtenbergs auf Spurensuche und zeigen Lichtenberg als einen historisch gewachsenen und vom Wandel geprägten Bezirk. Mit Skizzenbuch und aufmerksamen Augen waren sie unterwegs und geben ihre Eindrücke wieder, die sie in der Wohn-, Industrie- und Verkehrslandschaft ebenso gesammelt haben, wie in Parks, in der Natur und bei ihren Begegnungen mit den im Großbezirk lebenden Menschen. Das Graphik-Collegium e.V., der in Lichtenberg entstandene und auch ansässige Verein feiert in diesem Jahr sein fünfjähriges Bestehen.

Die Sonderschauen im Museum Lichtenberg sind Di – Fr und So von 11 bis 18 Uhr geöffnet und noch bis zum 18. Juli 2021 zu besuchen.

 

Fotos: Museum Lichtenberg