Jedes Jahr entsendet das Bezirksamt Lichtenberg Kolleg:innen in europäische Partnerverwaltungen. Sie können dort vier Wochen hospitieren. Der gegenseitige Austausch ist für die Teilnehmenden und die Gastgeber eine gute Gelegenheit Erfahrungen zu vergleichen. In diesem Jahr war unter anderem Victoria Thinius beteiligt. Sie war in Wien. Zurück aus der österreichischen Hauptstadt fasst sie für die Rathausnachrichten ihre Zeit zusammen:

„Im Bezirk Lichtenberg bin ich seit gut drei Jahren im Jugendamt als Sozialarbeiterin beschäftigt – genauer gesagt als Stadtteilkoordinatorin für Neu Hohenschönhausen Nord. Mein Aufgabenbereich gehört zur Jugendförderung und ich begleite und steuere die Arbeit in Jugend- und Familienprojekten, hauptsächlich in Jugendclubs und Familienzentren. Kurz gesagt versuche ich in meiner Arbeit attraktive Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Familien im Ortsteil Hohenschönhausen zu fördern.

Vom 14. September bis 9. Oktober war mein neuer Arbeitsplatz aber Wien. In der Magistratsabteilung 13 von Wien – außerschulische Bildung – Fachbereich Jugend. Das Team der Magistratsabteilung nahm mich zu allen Außenterminen mit, die zu dieser Zeit möglich waren und ich bekam einen umfangreichen Einblick in die Praxis der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. In den vier Wochen habe ich viele Wiener Kolleg:innen kennengelernt, die mir bereitwillig alle Fragen beantworteten und im Gegenzug dankbar für meine Hinweise waren. Im Vergleich zur Struktur der Jugendförderung in Lichtenberg hat die Stadt Wien die Angebote für Kinder und Jugendliche im öffentlichen Raum noch stärker gefördert. Es gibt nahezu in jedem Wiener Park eine Parkbetreuung und die Heranwachsenden sind draußen gemeinsam aktiv.

Im Gegensatz zu Hohenschönhausen gibt es hingegen weniger Jugendzentren in Wien. Beeindruckend waren die Möglichkeiten zur Mitbestimmung, die die jungen Menschen nicht nur im Bereich der Freizeitangebote haben, sondern in nahezu allen Bereichen der Stadtpolitik. In dem Projekt “Werkstatt junges Wien“ wurden zum Beispiel 22.000 Kinder und Jugendliche nach ihren Wünschen und Ideen für die Zukunft ihrer Stadt Wien befragt. Logo Europe war für mich eine gute Möglichkeit, um über den eigenen Tellerrand zu blicken und neue Eindrücke für meine Tätigkeit zu sammeln. Der Austausch mit meinen Lichtenberger Kolleg:innen über die Erfahrungen aus Wien ist sehr gewinnbringend und ich hoffe, dass die eine oder andere Idee in meine Tätigkeit einfließen kann.“

 

Foto: Victoria Thinius