Wildblumen-Samenmischung kostenlos beim Umweltbüro abholen.

Auch im Bezirk gibt es in den letzten 20 Jahren immer weniger Insekten. Ohne sie fehlt vielen anderen Tierarten, die den Säugetieren, Fischen, Amphibien oder Vögeln zugehörig sind, die Lebensgrundlage. Gründe für den Insektenschwund gibt es viele: Die industrielle Landwirtschaft verwandelt Äcker durch hohen Herbizideinsatz in Monokulturen und artenarme Wüsten. Auch Feldraine oder Brachen, in denen Insekten gern leben, verschwinden mehr und mehr. Und so fehlt den Insekten in Deutschland inzwischen die Nahrung.

Was können die Menschen für Schmetterlinge und Bienen tun? „Wir können auf Balkonen und in Gärten heimische und nektarreiche Pflanzen säen, die Insekten als Nahrung dienen“, erklärt Doreen Hantuschke vom Umweltbüro Lichtenberg. Heute schmücken oft Zierpflanzen wie Geranien Gärten und Balkone. Aber sie bieten Insekten nur wenig oder keinen lebenswichtigen Pollen und Nektar. Denn nur ungefüllte oder halbgefüllte Arten spenden ausreichend davon – so wie Wildpflanzen. Sie haben meist kleinere Blüten und weniger Farbe, bieten Insekten aber Futter, mehrjährige Arten zusätzlich auch Nistgelegenheiten und Winterquartiere.

Für Balkon und Kleingarten eignen sich Wildblumen wie Ringelblume, Mädchenauge, Margerite, Männertreu, Steinkraut und Schafgabe. Katzenminze, Lavendel, Blaukissen und Goldlack werden vor allem von Schmetterlingen als Nahrung genutzt. Wer die Möglichkeit hat, Schling- und Kletterpflanzen anzupflanzen, kann auf Efeu, Geißblatt und Kletterrose zurückgreifen. Doreen Hantuschke erklärt: „Efeu blüht im Herbst und damit zu einer Zeit, in der den Insekten nur noch wenig Nahrung zur Verfügung steht. Die Früchte des Efeus fressen viele Vögel im Winter. Auch ein Kräutergarten auf dem Balkon nützt Insekten und Menschen. Geeignete Arten dafür sind unter anderem Lavendel, Salbei, Schnittlauch und Pfefferminze.“ Das Umweltbüro Lichtenberg hat eine heimische Wildblumensamenmischung zusammengestellt, die nektar- und pollenreiche Arten speziell für Schmetterlinge enthalten. Samentütchen können im Umweltbüro, Passower Straße 35 in 13057 Berlin abgeholt werden.

Weitere Infos
Telefon 92 90 18 66

 

Mit Wildblumen gegen das Insektensterben. Foto: Umweltbüro