2.200 neue Wohnungen in ehemaliger DDR-Vertragsarbeitersiedlung

Die Projektpartner Belle Époque Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung mbH und die Howoge Wohnungsbaugesellschaft mbH planen in Hohenschönhausen im Quartier Gehrensee-, Haupt-, und Wollenberger Straße auf 6,8 Hektar ein Hof- und Hochhausquartier mit rund 2.200 Wohnungen zu errichten. Der größte Teil der Gebäude wird über fünf bis sieben Etagen verfügen, zusätzlich sollen fünf Hochhäuser mit bis zu 21 Geschossen entstehen. Die Schaffung von Wohnraum ist eine wichtige Aufgabe im Bezirk Lichtenberg – alleine von 2015 bis 2019 ist Lichtenberg um 20.000 Menschen auf 294.200 Einwohner:innen gewachsen und der Druck auf den Wohnungsmarkt ist immer noch enorm. Die Hälfte der Howoge-Wohnungen und 30 Prozent der Wohnflächen der Belle Époque werden mietpreisgebunden angeboten. Geplant sind auch gewerbliche Nutzungen für Dienstleistungen, Studenten-, Senioren- oder Pflegewohnen, soziale und medizinische Versorgung, Kultur und Ladengeschäfte. In dem neuen Quartier ist auch der Bau einer dreizügigen Grundschule vorgesehen. Ebenfalls werden gemäß „Berliner Modell“ die erforderlichen Kitaplätze und Spielplatzflächen realisiert.

„Endlich geht es los“, begrüßte Bezirksbürgermeister Michael Grunst das Projekt. „Ich danke den Vorhabenträgern, dass sie so viel Bewegung in das Projekt gebracht haben. Seit meinem Amtsantritt bemühen wir uns als Bezirksamt das Areal nutzbar zu machen. Ein neues und derart visionäres, urbanes Zentrum ist ein Geschenk für den Bezirk.“

Seit 1994 ist der Standort, wo ab 1982 DDR-Vertragsarbeiter aus Vietnam in Wohnheimen untergebracht waren, ein städtebaulicher Missstand. Investoren und der Bezirk vereinbarten, parallel zum laufenden Bebauungsplanverfahren und der Beteiligung der Bürger:innen, zusätzlich ein Werkstattformat stattfinden zu lassen, das im Herbst 2020 startet und nächste Verbindlichkeiten schafft. Zudem braucht das Projekt einen Namen. Ideen, auch aus der Bevölkerung, sind willkommen. Kevin Hönicke (SPD), Wirtschaftsstadtrat, wünscht sich, den 17-jährigen Missstand des Standorts bald durch Leben zu ersetzen: „Ich begrüße die Idee der Kreislaufwirtschaft und die Integration gewerblicher Nutzungen in das Projekt“. Er wirbt neben Wohnungen auch für Arbeitsplätze sowie für Einrichtungen für Senior:innen und Ärzt:innen und somit für Familienfreundlichkeit. Manche Bedenken zur Bebauungsdichte seien kein Geheimnis, doch hier könne nur eine gemeinsame Planung helfen.

Foto: urbanPR