2019 passiert viel in Lichtenberg. Hier die wichtigsten Ziele und Pläne des Bezirksamtes

Lichtenbergerinnen und Lichtenberger erwartet ein ereignisreiches Jahr. Auf die folgenden Aktionen, Veränderungen und Verbesserungen können sie sich 2019 freuen.

Familiengerechtigkeit erhalten
Lichtenberg ist immer noch Berlins erster und bisher einziger als familiengerecht-zertifizierter Bezirk. Im Sommer diesen Jahres erfolgt die so genannte „Reauditierung“. Dabei wird auch aufgezeigt, was Lichtenberg verbessern kann. Zurzeit werden deshalb von der Verwaltung Ziele formuliert, damit der Bezirk noch lebenswerter wird und für alle Generationen ein gleichermaßen attraktiver Bezirk bleibt.

Dazu gehört es beispielsweise, Alleinerziehende weiterhin zu fördern und sie bestmöglich zu unterstützen. So wurden Projekte angeschoben wie Empowerment-Workshops, die flexible Kinderbetreuung oder das Frühstück für  Alleinerziehende. All diese Maßnahmen werden weiterhin finanziert und sogar ausgebaut. 2018 hat das Bezirksamt mehr als 200 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Diese Zahl soll in diesem Jahr noch einmal übertroffen werden. Denn nur mit ausreichend Personal erhalten die Menschen, die von der Verwaltung schnell Hilfe und Unterstützung brauchen, diese auch.

Um Lichtenbergerinnen und Lichtenbergern mehr Leistungen anbieten zu können und für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirksamtes gute Arbeitsbedingungen zu schaffen, soll ein neues Büro-Dienstgebäude entstehen. Die Planungen dafür werden 2019 auf den Weg gebracht.

Vollbeschäftigung erreichen
Überdies werden in den kommenden Monaten die Weichen für langfristige Ziele gesteckt: Die neuen Förderprogramme der Bundesregierung, das Solidarische Grundeinkommen im Land Berlin, die gute Konjunktur und die starke Lichtenberger Wirtschaft bringen das Bezirksamt erstmals in die Lage, nicht mehr allgemein über die Senkung von Arbeitslosigkeit zu sprechen, sondern die Vollbeschäftigung als Ziel ins Auge zu fassen.

Damit alle Menschen eine Beschäftigung aufnehmen können, braucht es natürlich auch wohnortnahe Arbeitsplätze. Daher wird das Bezirksamt auch 2019 nicht nachlassen, die Gewerbegebiete zu sichern und weiterzuentwickeln. Wesentlich dafür ist das Erarbeiten eines mit dem Senat abgestimmten Lichtenberger Wirtschaftsflächenkonzeptes. Zudem ist es wichtig, die städtebauliche Entwicklung der Kieze im Auge zu haben: Außerhalb der Gewerbegebiete sollen Rahmenpläne festlegen, an welchen Stellen was gebaut werden kann, aber auch, wo nicht gebaut werden soll und stattdessen Grünanlagen oder Spielplätze den Vorzug bekommen. Ein ausgewogener Mix aus zusätzlichen Wohnungen, Schulen, Kitas, aber auch Grün strebt Lichtenberg dabei an.

Beteiligungs-App testen
Dem Bezirksamt ist dabei auch wichtig, dass alle Bürgerinnen und Bürger bestmöglich an diesen Prozessen beteiligt werden. Dazu wird Lichtenberg neue Wege gehen und in diesem Jahr erstmals eine Beteiligungs-App testen.

Obdachlosen helfen
Viele Menschen bewegt das Thema Obdachlosigkeit sehr. Der Senat hat in Absprache mit dem Bezirksamt die Träger der Straßensozialarbeit beauftragt, Obdachlose am Bahnhof Lichtenberg und an der Rummelsburger Bucht zu begleiten.

Zusätzlich soll die niedrigschwellige, soziale Beratung ausgebaut werden. Der Bezirk hat bereits die Arbeit des Tagestreffs in der Weitlingstraße finanziell gestärkt, so dass dieser nun auch an den Wochenenden geöffnet hat. Das Bezirksamt hält es für sinnvoll, eine Art „Task force Obdachlosigkeit“ im Land Berlin zu installieren. Darin könnten der Senat, Bezirke und freie Träger mitwirken, um rasch und angemessen auf wechselnde Erfordernisse reagieren zu können.

Kultur mitgestalten
Auf gute Zusammenarbeit wird auch im Kulturbereich gesetzt: So soll der Kulturentwicklungsplan Lichtenbergs (KEP) in diesem Jahr weiter öffentlich diskutiert werden. Interessierte können sich dort mit eigenen Ideen einbringen und so die Kulturlandschaft im Bezirk mitgestalten. Künstlerinnen und Künstler können sich wieder über Geld aus dem Bezirkskulturfonds freuen: Der Kulturbeirat Lichtenberg hat Ende Januar die Projekte ausgewählt, die 2019 umgesetzt werden können. Außerdem will der Bezirk die Planungen für ein Kulturhaus in Hohenschönhausen weiter vorantreiben, um den Kiez am Prerower Platz aufzuwerten.

Bereits im Januar gab es im Mies van der Rohe Haus eine sehr gut besuchte Festveranstaltung zum Start ins Bauhausjahr: Nun folgen dort zahlreiche Kunstausstellungen und Veranstaltungen anlässlich des 100-jährigen Bauhaus-Jubiläums. Aber auch die zahlreichen anderen Galerien und Ausstellungsorte im Bezirk locken wieder mit spannenden Programmen.

Schon jetzt wird die zwölfte Lange Nacht der Bilder für Freitag, 6. September, vorbereitet. Sie ist einer der Höhepunkte im Lichtenberger Kulturkalender. Wer Sportveranstaltungen bevorzugt, sollte sich in diesem Jahr den 4. bis 11. August freihalten: Pferdefans und die, die es werden wollen, können dann die Wettbewerbe während der Islandpferde-Weltmeisterschaft auf der Trabrennbahn Karlshorst besuchen.

Schulen sanieren und bauen
Für das Bezirksamt haben Neubau und Sanierung Priorität. Auch in diesem Jahr geht es mit großen Schritten voran: So wurde bereits im Januar der Grundstein für den Neubau einer Grundschule in der Konrad-Wolf-Straße gelegt. Neben sechs laufenden Grundschulbauvorhaben steht der Beginn weiterer Neubauten unmittelbar bevor.

Auch Sporttreibende können sich freuen, denn alle Standortneugründungen erhalten zugleich neue Sporthallen. Parallel dazu treibt das Bezirksamt die Sanierung der bestehenden Hallen voran, in diesem Jahr an vier Standorten. Wieder in Betrieb gehen bald die Anton-Saefkow-Sporthalle sowie die Halle des Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums. Besonders viel Kraft wird außerdem in das Sanieren von sieben weiteren Schulgebäuden gesteckt.

Ausreichend Kitaplätze schaffen
Aber auch für die Jüngsten sollen die Betreuungsangebote noch verbessert werden: Erklärtes Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass viele neue Kitaplätze in Lichtenberg entstehen können. Denn zu einem familiengerechten Bezirk gehören ausreichend Kitaplätze mit hoher Betreuungsqualität. Dafür soll die vertrauensvolle und transparente Zusammenarbeit im Kita-Forum und amtsintern in der Kita-Leitstelle zwischen freien Trägern, dem Kita-Eigenbetrieb und dem Bezirksamt fortgeführt werden.

Ebenso setzt sich Lichtenberg für eine bessere Wertschätzung und Bezahlung von Erzieherinnen und Erziehern ein. Außerdem ist der Bezirk weiterhin bestrebt, zusammen mit den dafür zuständigen Partnern, die ambulante medizinische Versorgung in Lichtenberg zu verbessern. So wird sich das Bezirksamt beispielsweise weiter auf Landesebene für neue Wege bei der Fachkräftegewinnung stark machen. Im Rahmen der Gesundheitsförderung sollen erfolgreiche Projekte, wie die „Modellregion Fennpfuhl“, die „arztpraxisinternen Sozialberatungen“, die „Vier Möhren“ und das „Hochkantdorf lebendig machen“ sowie Projekte zur seelischen Gesundheit und andere weitergeführt und ausgeweitet werden.

Es ist zudem ein Ziel, dass familiennahe Dienstleistungen zeitnah und in guter Qualität erbracht werden. Konkret bedeutet dies, die Bearbeitungsdauer beim Unterhaltsvorschuss und bei der Wohngeld- und WBS-Beantragung auch langfristig unter dem Berliner Durchschnitt zu halten sowie für eine dauerhafte Verbesserung der Terminvergabe im Standesamt zu sorgen. Angebote für Jugendliche und Familien im Bezirk sollen weiter ausgebaut werden.

Sicherheit erhöhen
Damit die Menschen sich in ihrem Bezirk sicher fühlen und Schmutzecken schneller beseitigt werden können, wurde das Ordnungsamt bereits personell verstärkt. 2019 wird es seine Präsenz im öffentlichen Raum noch ausbauen. Auch die Verbundeinsätze mit Polizei, Zoll, Finanzamt und weiteren Behörden haben sich bewährt, um Ordnungswidrigkeiten zu bekämpfen.

Autoversteigerung umziehen
Etwa alle drei Monate versteigert das Amt für regionalisierte Ordnungsaufgaben Fahrzeuge ohne gültige Kennzeichen, die durch ihre ehemaligen Besitzer nicht ausgelöst wurden. Bisher fanden die Versteigerungen immer im BVV-Saal des Bezirksamtes Pankow statt. Aufgrund dort notwendiger Renovierungsarbeiten wird ein neuer Auktionsort gesucht.

Fotos: bbr