Engagierte mit Ehrenurkunden und Preisen für Demokratie und Zivilcourage geehrt

Beim Jahresempfang des Bezirksamtes hat Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) dem Kinderarzt Dr. Steffen Lüder und dem Jugendkulturzentrum „wb13“ den Preis für Demokratie und Zivilcourage verliehen.

Dr. Steffen Lüder liegen Kinder besonders am Herzen. Er setzt sich für die Versorgung von Geflüchteten in den Notunterkünften und insbesondere in der Wollenberger Straße ein. „Sie haben viele Kinder und Erwachsene geimpft und waren für sie ein Ansprechpartner. Beeindruckend ist die Zahl von 1.540 Impfungen“, sagt  Bezirksstadträtin Kerstin Beurich (SPD) in ihrer Laudatio. Sie bedankt sich bei ihm im Namen des Bezirksamts aber auch stellvertretend für alle Lichtenbergerinnen und Lichtenberger.

Das selbstverwaltete Kulturzentrum „wb13“ engagiert sich seit vielen Jahren für ein Miteinander in Hohenschönhausen, das auf gegenseitigem Respekt und der Würde aller Menschen basiert – klar positioniert gegen menschenverachtende Einstellungen wie Rassismus und Rechtsextremismus. Es bietet Jugendlichen mit Musik, Proberäumen, Filmabenden und Vorträgen eine Anlaufstelle. „Das ‚wb13‘ lebt von ehrenamtlicher Arbeit, die Mitstreiterinnen, Mitstreiter und die Angebote sind kritisch, politisch, antirassistisch. ‚wb13‘ gestaltet aktiv Willkommenskultur für geflüchtete Menschen und tritt Rassismus und Fremdenfeindlichkeit mutig und mit vielen Ideen entgegen“, so Jugenstadträtin Dr. Sandra Obermeyer (parteilos, für Die Linke).

Das „wb13“ trage damit seit 20 Jahren zu einer bunten, lebendigen Zivilgesellschaft im Bezirk Lichtenberg bei. Das würdigt der Bezirk mit dem Preis für Demokratie und Zivilcourage.

Ehrenurkunde für Gudrun Sommerlatte und Albrecht Hoffmann

 

Die Ehrenurkunde des Bezirksamtes bekommen Menschen, die sich für Lichtenberg oder ihre Mitmenschen engagieren. Baustadtrat Wilfried Nünthel (CDU) und Immobilienstadtrat Dr. Andreas Prüfer (Die Linke) honorierten als Laudatoren die Verdienste von Gudrun Sommerlatte und Albrecht Hoffmann.
„Mit dieser Ehrung würdigen wir das mehr als ein Jahrzehnt währende persönliche Engagement von Gudrun Sommerlatte für das öffentliche Leben im Stadtteil Fennpfuhl“, erklärt Wilfried Nünthel. Als Stadtteilkoordinatorin und erfolgreiche Leiterin des Stadtteilzentrums Fennpfuhl hat Gudrun Sommerlatte bis zum Sommer 2014 initiativ- und ideenreich für den Aufbau eines stabilen Netzwerkes der im Stadtteil ansässigen Freien Träger, Bürgerinitiativen, Wohnungsunternehmen und Gewerbetreibenden gesorgt. Auch das Fennpfuhlfest, Kiezspaziergänge und der offene Adventskalender sind ihr Verdienst. „Das und viel mehr ist im Fennpfuhl untrennbar mit dem Namen und dem Wirken von Gudrun Sommerlatte verbunden, die, wie der Berliner sagen würde, die ,Mutter von det Janze‘ ist und für ,ihren Stadtteil‘ lebt und arbeitet“, sagte Nünthel.

Bezirksstadtrat Dr. Andreas Prüfer (Die Linke) lobt Albrecht Hoffmann, der seit mehr als 25 Jahren eine Institution in der Hohenschönhausener und Lichtenberger Kommunalpolitik ist. Hoffmann war erster Vorsteher der BVV Hohenschönhausen nach den Wahlen 1990 und hat als Vorsitzender der CDU-Fraktion, Mitglied des Ältestenrates und als Vorsitzender sowie Mitglied verschiedener Ausschüsse der BVV die Entwicklung des Bezirkes entscheidend mitgeprägt. „Er hat sich stets verantwortungsvoll und umsichtig für die Gestaltung des Lebens im Bezirk Hohenschönhausen und seit dem 1. Januar 2001 im gemeinsamen Bezirk Lichtenberg eingesetzt“, so Dr. Prüfer. „Da er zwischen generalpolitischer Debatte und kommunalpolitischer Lösungssuche zu unterscheiden wusste, und beides stets mit einer beeindruckenden rhetorischen Vorstellung verknüpfte, war die Zusammenarbeit nie langweilig“.

Im November 1989 kam Albrecht Hoffmann als Moderator des Runden Tisches in Hohenschönhausen in der Kommunalpolitik an. Er war beteiligt an Entscheidungen, die bis heute wirken – vom Rundweg um den Obersee über das Mies van der Rohe Haus bis zu der über den Bezirk hinaus wirkenden Einrichtung der Gedenkstätte Hohenschönhausen. „Albrecht Hoffmann war auch der 26. Pfarrer der reformierten Malchower Gemeinde und als solcher ein gefragter und anregender Chronist der Dörfer unseres Bezirks.“