Förderverein gestaltet zum 90-jährigen Jubiläum eine Festschrift

Der Förderverein Obersee & Orankesee gehört zu den aktivsten Vereinen im Bezirk. Für ein neues Projekt braucht er nun dringend die Hilfe von Lichtenbergerinnen und Lichtenbergern. Dieses Mal geht es um das Strandbad Orankesee. Das feiert in diesem Jahr seinen 90sten Geburtstag. Aus diesem Anlass soll eine Festschrift unter der Regie von Historikerin Bärbel Ruben entstehen. „Dafür suchen wir Bilder, alte Eintrittskarten, Fotos, Plakate oder kleine Geschichten rund um den Orankesee“, erklärt die Projektleiterin. Einsendeschluss ist der 1. Juli 2019. Im Anschluss wird eine Jury die Einsendungen sichten und die Beiträge auswählen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es an der Ostflanke des Orankesees noch eine wilde Badestelle, als plötzlich Strandbäder der „letzte Schrei“ wurden. Am Wannsee baute man bereits seit 1907 und auch in Weißensee eröffnete 1912 die „Gemeindebadeanstalt“.Ein Strandbad in Hohenschönhausen sollte 150.000 Reichsmark kosten, die der Magistrat dem Bezirk nicht bewilligte. Und da kam „Heiden-Heinrich“ ins Spiel: Der bewarb sich 1929 als Pächter für das Wirtshaus und versprach den Bau eines Strandbades sowie die Finanzierung desselben aus seiner eigenen Tasche.

Gesagt getan: Zusammen mit den städtischen Behörden ließ Heiden-Heinrich noch im selbem Jahr das Bad errichten. Die Baubehörde und das Gartenamt gestalteten die Uferpromenade, mit dem Abbruchmaterial aus dem Friedrichsfelder U-Bahn-Bau wurde die Uferpromenade am See aufgeschüttet.

Da rumorte es in der Gerüchteküche: Den wunderbaren weißen Sand hätte man „extra“ von der Ostsee angefahren. Die „Weißenseer Nachrichten“ stellten klar: „Aus den Baugruben der Hochhäuser am Alexanderplatz schaffte man wagenweise weißen Sand heran.“ Der Strand ist übrigens 250 Meter breit und die Liegewiese 8.000 Quadratmeter groß.

In den letzten Jahren hat das Bad noch mal deutlich an Attraktivität gewonnen. Die Besucherzahlen steigen. Das „Herz“ von und hinter allem ist die Pächterfamilie um Alexandra Barnewski. Sie schwärmt: „Wir haben wirklich ein sehr, sehr liebes und nettes Publikum. In letzter Zeit auch internationale Gäste: Spanier, Italiener, Norweger, Finnen, die hier Urlaub machen oder leben. Wir sehen die Kinder unserer Badegäste aufwachsen. Jedes Jahr werden sie ein Stück größer und plötzlich haben sie selbst Kinder.“

Bilder und Texte aus der 90-jährigen Geschichte des Orankesees und des Strandbads mit Glückwünschen von Partnern und Gästen sollen dann passend zum „Seenfest 2019“ am Samstag, 7. September, in der druckfrischen Festschrift feierlich an die Pächterfamilie übergeben werden. „Außerdem wollen wir das Buch zu einem Preis verkaufen, der die Produktionskosten decken soll. Zusätzlich wird aber auch eine kostenfreie digitale Druckversion auf der Seite des Fördervereins für alle Interessierten bereit gestellt“, erklärt Bärbel Ruben.

Foto: Museum Lichtenberg