100 Jahre Erwachsenenbildung: Kurse & Party am 20. September.

Die Volkshochschulen (VHS) feiern in diesem Jahr als Einrichtungen der Erwachsenenbildung deutschlandweit ihr 100stes Gründungs-Jubiläum. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist die „Lange Nacht der Volkshochschulen“ am Freitag, 20. September. „Volkshochschulen sind wichtige Orte der Demokratie. Dort begegnen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und Orientierung, um miteinander und voneinander zu lernen“, sagt Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke).

Heute sind an der VHS Lichtenberg 247 freiberufliche Dozentinnen und Do­zenten tätig, davon 152 Frauen. „An 1.142 jährlich durchgeführten Kursen besuchten insgesamt 11.714 Teilnehmende die Lichtenberger VHS. Hinzu kommt eine Vielzahl an Einzelveranstaltungen und Exkursionen“, erklärt der neue Volkshochschulleiter Thorsten Thorein. Unter dem Motto „Zusammenleben. Zusammenhalten.“ wollen die Volkshochschulen mit der Langen Nacht gemeinsam ein Zeichen für Offenheit, Vielfalt und Gemeinschaft setzen.

Wenn am Freitag, 20. September, um 18 Uhr die Türen in der Paul-Junius-Straße 71 öffnen, erwartet die Gäste nach einer festlichen Begrüßung durch Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) und Professor Jürgen Hofmann eine vielfältige Auswahl an kostenlosen Schnupperkursen und Mitmach-Angeboten quer durch das Angebot der VHS.

So können Interessierte sich zwischen 19 und 20 Uhr die Grundlagen der Kalligrafie erarbeiten, ausprobieren, ob sie einen Einbürgerungstest bestehen würden oder Vietnamesisch in 45 Minuten erlernen. Auch die Beleuchtungstechnik in der Fotografie sowie mobile Anwendungen für Android und Apple gibt es im Schnupperkurs. Von 20 bis 21.30 Uhr präsentiert dann der Generationenchor eine Auswahl aus seinem Repertoire und eine Frauengruppe orientalische Tänze. Ab 21.45 Uhr können alle den Abend beim Tanz zur Livemusik der BixBand ausklingen lassen.

1919 regelte die Weimarer Verfassung erstmals die Erwachsenenbildung in Deutschland. Das Staatsbekenntnis für lebenslanges Lernen führte zu einer Gründungswelle von Volkshochschulen. Im Oktober 1919 nahm so auch die VHS der damals noch selbstständigen Stadt Lichtenberg ihre Arbeit auf. Ab 1879 organisierte sie Vorträge für Menschen ohne akademische Ausbildung und machte damit die Forschung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Ende des 19. Jahrhunderts gewann dieses Vortragswesen als ein Grundstein der Volkshochschulen mehr und mehr an Bedeutung.

Nach dem Ersten Weltkrieg eröffneten viele Volkshochschulen. Sie sollten Zugang zur Bildung für alle, für das Volk, bieten. Mit der 1919 gesetzlich beschlossenen Förderung des Bildungswesens gewannen die Volkshochschulen mehr und mehr an Bedeutung. Ende 1919 existierten schon mehr als 150 davon. Ab 1927 waren sie im Reichsverband der deutschen Volkshochschulen organisiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Volkshochschulwesen in der DDR und BRD unabhängig voneinander – doch in beiden Teilen Deutschlands blieb die Volksbildung ein wichtiges Thema. Zur Jubiläumsbilanz aller Volkshochschulen zählen derzeit 700.000 Veranstaltungen mit 18,2 Millionen Unterrichtsstunden.

Das Jubiläumsprogramm:
www.vhs-lichtenberg.de/aktuelles

Foto: Museum Lichtenberg