Beate Kitzmann hat den Verein Naturschutz Berlin-Malchow mit aufgebaut.

Um Störche, Wildkräuter und alte Obstbäume dreht sich vieles auf dem alten Gehöft in der Malchower Dorfstraße 35. Dort befindet sich der Naturhof Malchow des Vereins Naturschutz Berlin-Malchow, den jedes Jahr bis zu 30.000 Menschen besuchen. Das muss gefeiert werden, denn im Herbst begeht die vom Senat geförderte überregionale Umweltbildungsstätte ihren 25. Geburtstag.

„Der Erfolg der Naturschutzstation ist in hohem Maße mit Beate Kitzmann verbunden, nicht zuletzt, weil es ihr so gut gelungen ist, sich als Teil eines größeren Ganzen zu sehen und immer wieder Menschen für ihre Sache zu begeistern“, weiß Umwelt-Stadtrat Wilfried Nünthel (CDU). Beate Kitzmann hat die Naturschutzstation im Bezirk mit aufgebaut – genau so lange, wie es den Naturhof gibt, arbeitet auch die Diplom-Biologin dort. Beate Kitzmann feiert am 16. Februar ihr 25-jähriges Dienstjubiläum. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin hatte sie einst auf dem von der Stasi komplett zubetonierten Hof mit zugemauerten Fenstern angefangen. Seit 1994 führt sie die Geschäfte des Betreibervereins „Naturschutz Berlin-Malchow“. In dieser Funktion hat sie das Umweltbildungszentrum aus der Taufe gehoben und entscheidend geprägt. „Ich hatte damals schon eine sehr genaue Vorstellung davon, wie es hier später mal aussehen soll“, erinnert sich die 52-Jährige.

Aus alten Stallungen entstanden in den 1990er Jahren eine Ausstellungshalle mit Anschauungs- und Lehrmaterial, aus versiegelten Flächen ein Erlebnisgarten mit vielfältigen Lebensräumen und Beobachtungsmöglichkeiten, aus einem Küchentrakt das Storchencafé und aus einem Kühlraum ein Süßwasseraquarium mit heimischen Fischarten. Unter Kitzmanns Regie wurden ab 2009 auch die alte Scheune, der Stall und die Remise unter Einhaltung des Denkmalschutzes saniert, modernisiert sowie aus- und umgebaut. Der Hof erhielt sein ursprünglich altes Pflaster wieder. Das mögen die Besucher des Hofes. „Wir schleifen immer wieder mal Bekannte her. Das ist wie ein kleiner Urlaub nach der Arbeit“, sagt Hohenschönhausenerin Katja Kolbe, die mit Annika und Marie gekommen ist, um im Storchencafé zu schlemmen. „Enstanden ist ein schmucker Standort im Stile eines Bauernhofs, der dem Dorf Malchow alle Ehre macht“, so Umwelt-Stadtrat Wilfried Nünthel (CDU).

Er kooperiert seit Jahren mit dem Verein: „Ich habe Beate Kitzmann als eine sehr engagierte Frau kennengelernt, die nicht nur über Umweltbelange redet, sondern sich tatkräftig und ideenreich einbringt. Sie ist pragmatisch und am wirklichen Leben orientiert, ohne auf ihre Überzeugungen zu verzichten. Und es gelingt ihr immer wieder und häufig sehr erfolgreich, für Projekte die erforderlichen Mittel aufzutreiben und Mitmacher zu finden, die auch Durchhaltevermögen an den Tag legen.“

Auch dafür, den Verein weitestgehend unabhängig von personeller Unterstützung des Jobcenters zu machen, hat Beate Kitzmann sich erfolgreich eingesetzt. „Deshalb werden Landschafts- und Biotop­pflegearbeiten im Auftrag übernommen. Mit der Bio-Landwirtschaft pflegen wir Naturschutzgebiete“, so Beate Kitzmann. Ihr wichtigster Auftrag besteht jedoch darin, Städtern den Umgang mit Natur und Umwelt näher zu bringen. Das kann bei Spaziergängen sein, bei denen die Biologin die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lehrt, heimische Bäume zu bestimmen. Oder bei einem Schmaus im Storchencafé, bei dem die gesunde Wildkräuter-Garnitur oft Fragen bei den Gästen aufwirft. „Wir versuchen ganz unkompliziert Anlässe zu schaffen, um mit den Menschen über die Natur zu sprechen“, erklärt Kitzmann. Sie selbst ist als Tochter von Gemüsehändlern mitten in Berlin aufgewachsen: „Daher habe ich meine Geschäftigkeit“, sagt die Biologin.

Wer sie live erleben möchte, kann sie entweder beim Joggen in der Wartenberger Feldmark treffen. Oder sich am Sonntag, 29. Januar, ab 14 Uhr Zeit nehmen. Dann lädt sie zur Wanderung „Baumbestimmung im Winter“ ein und vermittelt das Bestimmen von Gehölzen anhand ihrer Knospen und Rinden. Zur praktischen Übung wandert sie mit den Teilnehmenden um den Malchower See. Los geht es um 14 Uhr. Der Spaziergang endet gegen 16.30 Uhr.

Weitere Infos sind online verfügbar.

red, Foto: bbr