Die Lichtenberger Verwaltung auch.

Unterhaltszahlungen einfordern, wenn ein Elternteil im Ausland lebt; Fachkräfte aus dem Ausland in das deutsche System integrieren; Kriminalität über Landesgrenzen hinweg verfolgen; neue EU-Richtlinien umsetzen… dies sind nur einige Beispiele von Herausforderungen, die die Angestellten der Berliner Verwaltung zunehmend europäisch denken und lösen müssen. Deshalb sollen möglichst viele Angestellte sogenannte Europakompetenz erwerben, das heißt, ihre Sprachkenntnisse auffrischen, ihre interkulturelle Kompetenz schulen und über die EU-Institutionen und Fördergelder besser Bescheid wissen.

Jedes Jahr haben daher qualifizierte und engagierte Mitarbeitende im Rahmen des „LoGo-Europe“-Programms die Chance, sich eine Projektidee zu überlegen und für vier Wochen in einer europäischen Partnerverwaltung mitzuarbeiten. Nach der Rückkehr bringen sie ihre Erkenntnisse in Lichtenberg ein. Neben der Lösungssuche für konkrete, länderübergreifende Herausforderungen können die Angestellten außerdem Best-Practice-Beispiele kennenlernen: Was machen andere Länder, Städte, Bezirke besonders gut und was davon können wir uns abgucken?

Michaela Malek, Mitarbeiterin aus dem Lichtenberger Jugendamt, wollte zum Beispiel herausfinden, was man tun kann, um Strukturen innerhalb eines Amtes zu verbessern. Wie lassen sich sowohl neue als auch langjährige Mitarbeitende besser halten? Dafür ist sie nach Stockholm, Schweden, gereist und hat in der dortigen Verwaltung mitgearbeitet. „Mir war es wichtig, eine Stadt zu wählen, die dafür bekannt ist, dass dort viele Dinge erfolgreich laufen“, erklärt sie. Und tatsächlich, Schweden gehört zu den Ländern mit der höchsten Arbeitnehmerzufriedenheit der EU. Stockholm macht in punkto Mitarbeiterfreundlichkeit so schnell keiner was vor“, schwärmt Frau Malek. „Von dieser Leichtigkeit und Zufriedenheit habe ich mir eine Scheibe abgeschnitten und bin fleißig dabei, sie an meine Kollegen zu verteilen“, resümiert sie.

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