„Kunstvermittlung Lichtenberg“ ermöglicht Lichtenberger Schüler:innen Kunst unmittelbar, ganz aus der Nähe zu begreifen. In Kooperation mit fünf kommunalen Galerien können Kinder und Jugendliche unter Anleitung, inspiriert von den Exponaten selber künstlerisch experimentieren. Dazu sprachen wir mit den Projektverantwortlichen Magda Voerster und Martin Bartels über die Schwerpunkte und Perspektiven der „Kunstvermittlung Lichtenberg“.

„Kunstvermittlung Lichtenberg“ – was verbirgt sich denn genau dahinter?
Die „Kunstvermittlung Lichtenberg“ ist ein Projekt mit den fünf kommunalen Galerien in Lichtenberg. Die Idee ist, zu den laufenden Ausstellungen der Galerien Vermittlungsangebote für Schule, Kita und weitere Besuchergruppen zu entwickeln und durchzuführen. Gerade das junge Publikum, das mit dem Kulturbetrieb vielleicht noch nicht so vertraut ist, soll angesprochen und in die Ausstellungen gelockt werden. Dabei ist uns der lokale Bezug wichtig, also die räumliche Nähe im Kiez und der damit verbundene direkte Zugang. So können langfristige Kontakte entstehen, die den jungen Ausstellungsbesucher:innen Kunst und Galerie vertraut werden lassen.

Worin liegt dabei der Schwerpunkt?
Neben der Vermittlung der ausgestellten Kunst, mit Ausstellungsrundgängen und Bildbetrachtung, ist der Schwerpunkt das praktische Arbeiten. Je nach Standort und den damit verbundenen Möglichkeiten dürfen die Gruppen im Atelier selbst kreativ werden. Durch die Vielseitigkeit der ausstellenden Künstler:innen und ihrer Kunst gibt es so viel Inspiration und Anregung, dass sich immer neue, spannende Themen und Inhalte für die praktischen Formate finden. Die künstlerische Schaffenslust und Kreativität der Kinder und Jugendlichen lassen uns oft das eine oder andere Werk mit ganz neuen Augen sehen.

Wie gestaltet sich eure Arbeit im Moment, in Zeiten von Corona?
Jetzt ist alles anders. Die Galerien sind aktuell nur für sehr kleine Besucher:innengruppen geöffnet, im November sogar geschlossen. Unter diesen Bedingungen können wir unsere Veranstaltungen nicht in gewohnter Weise anbieten. Um den Kontakt zu den Schulen nicht abreißen zu lassen, haben wir übergangsweise ein digitales Angebot entwickelt. Ein erstes lief während des ersten Lockdowns im Frühjahr und konnte von Schüler:innen online genutzt werden. Aktuell setzen wir ein Format um, das in den Unterricht integriert werden kann. Ein mobiles Format ist außerdem in Planung. Darüber hinaus geht es um Vernetzungsarbeit, weitere Kooperationen und Konzeptentwicklung.

Wie sieht eure Perspektive aus und was wünscht ihr euch dafür?
Wir hoffen, dass wir bald wieder vor Ort arbeiten können. Es ist schon etwas Anderes, sich mit den Gruppen inmitten der Kunst auszutauschen und kreativ zu werden. Da die Umstände momentan etwas Unsicherheit mit sich bringen, bleibt nur zu hoffen, dass die Kunstvermittlung Lichtenberg weiterwachsen kann und sich wie geplant langfristig im Bezirk etabliert.

Das Bezirksamt Lichtenberg finanziert das Projekt zusammen mit dem Lichtenberger Bildungsverbund. Der lokale Bildungsverbund will mit der Kunstvermittlung Zugänge zur Kunst und kulturellen Teilhabe für Kinder und Jugendliche schaffen.
www.kunstvermittlung-lichtenberg.de

 

Foto: Kunstvermittlung Lichtenber