2,2 Kilometer neue Tunnelstrecke, drei zusätzliche U-Bahnhöfe, 525 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln und etwa 155.000 prognostizierte Fahrgäste täglich – das sind die Eckdaten der verlängerten U5. Als „Lückenschluss“ bezeichnet die BVG dieses Vorhaben – die U5 wird mit der neuen Teilstrecke an die U55 angebunden und schließt Lichtenberg damit noch stärker an das historische Zentrum und die weite Welt an.

Mit Eröffnung der ausgebauten Linie werden Fahrgäste von Hönow bis zum Hauptbahnhof durchfahren können. Schon jetzt verbindet die U5 vier Berliner Bezirke – Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg, Friedrichshain und Mitte. Nach dem Lückenschluss werden ihre Fahrgäste aus dem Osten auch direkt an die Straße „Unter den Linden“ oder zur Museumsinsel fahren können – zwei der neuen Stationen. In der anderen Richtung kommen Touristen aus Mitte direkt mit der U-Bahn zum Tierpark. Wenn die neue U5 am 4. Dezember in Betrieb geht, wird sie 22 Kilometer lang sein und Berlins erste komplett barrierefreie U-Bahn-Linie. Auf den neuen Bahnhöfen stehen für Menschen mit einer Mobilitätsbeeinträchtigung Aufzüge zu den Bahnsteigen und Sitzgelegenheiten darauf zur Verfügung. Ein gut erkennbares Leitliniensystem im Boden hilft Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung im gesamten Bahnhofsbereich bei der Orientierung. Die U5 ist ein fairer Beitrag zur Mobilitätswende in der Stadt.

Die Verlängerung der U5 bis zum Hauptbahnhof ist auch aus wirtschaftlicher Sicht ein wichtiger Meilenstein für den Bezirk Lichtenberg. Um die touristischen Anziehungspunkte entlang der U5 zukünftig in den Mittelpunkt zu rücken, hat die Wirtschaftsförderung Lichtenberg eine Agentur mit der Suche nach einem Titel und der Gestaltung eines Logos beauftragt.

Die Wirtschaftsförderungen aus den Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte waren ebenfalls am Projekt beteiligt. Zukünftig sollen mit der Kampagne „U5. – berlinspirierend“, die familienfreundlichen und kulturellen Freizeitangebote für Berliner:innen und Hauptstadttouristen entlang der U5 noch bekannter gemacht werden. Dazu werden ab Januar 2021 verschiedene Werbematerialien in den Bezirken verteilt und über die sozialen Netzwerke verstärkt auf die Sehenswürdigkeiten und Highlights aufmerksam gemacht. Zum Beispiel das Kinder- und Jugendtheater an der Parkaue, das nur wenige Meter von der U-Bahn-Station Frankfurter Allee entfernt liegt.

Gegenüber thront das Rathaus Lichtenberg. Heute ist es Sitz des Bezirksamts Lichtenberg und steht unter Denkmalschutz, nicht zuletzt wegen der beeindruckenden Gestaltung der Innenräume. Die historische Kulisse macht es zu einem beliebten Ort für Hochzeiten und Veranstaltungen. In der Nähe der U-Bahn-Station Magdalenenstraße befindet sich die Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße. Hier war bis 1990 der Sitz der Hauptverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit. Ausstellungen und Führungen informieren die Besucher:innen, wie die Geheimpolizei arbeitete und welche Auswirkungen die Praktiken der Stasi auf die Bevölkerung hatten. Unweit der U-Bahn-Station Lichtenberg lädt der Landschaftspark Herzberge, eine 100 Hektar große Grünanlage, Erholungssuchende zu einem Sparziergang durch Obstwiesen, Wald und an Teichen ein. Das größte bewohnte Wandbild der Welt, das „Friedrichsfelder Tryptychon“, kann in der Nähe der U-Bahn-Station Friedrichsfelde bewundert werden. Zudem gibt die „Inforoute Platte & Co“ einen Einblick in das Thema „Platte & Co“, in einem Gebiet, das die Bewohner:innen schätzen. Unweit der U-Bahn-Station Tierpark freut sich der größte Landschaftstiergarten Europas über seine Besucher:innen.