Der Wirtschafts- und Arbeitsmarkt wandelt sich stetig. Aus der Vergangenheit konnten wir lernen, dass Veränderungen oft durch technologischen Fortschritt angestoßen wurden: Die erste industrielle Revolution mittels Wasser- und Dampfkraft, die zweite geprägt durch Massenfertigung und Fließbandarbeit und schließlich die dritte mit dem Einsatz von Elektronik. Die zunehmende Automatisierung hat dazu geführt, dass Arbeitsmarktexpert:innen bereits die nächste Revolution kommen sehen. Diese vierte Revolution bezeichnen manche als „Industrie 4.0“.

Daran angelehnt sind neuartige Begriffe wie „New Work“ und „Arbeit 4.0“. Sie sind Vorboten einer sich grundlegend wandelnden Arbeitswelt und helfen nicht nur die Art und Weise zu betrachten wie produziert wird, sondern auch die sich wandelnden Formen der Organisation von Arbeit. Es sind vor allem Digitalisierung, Robotik und Künstliche Intelligenz, die den Wandel antreiben. Sie haben schon jetzt Einzug in viele Unternehmen und teilweise auch Behörden gefunden.

Des Weiteren werden Diskussionen über das Solidarische Grundeinkommen immer präsenter und spätestens seit der Corona-Pandemie gehört Home-Office und mobiles Arbeiten zum Alltag vieler Lichtenberger:innen. Damit werden die ersten Phasen der Arbeit 4.0. bereits intensiv erlebbar. Auch sogenannte agile Organisationsstrukturen, lebenslanges Lernen und das Mitdenken von Nachhaltigkeit sind Trends, die sich gegenwärtig abzeichnen.

Der Bezirk will den Anschluss an diese Entwicklungen nicht verpassen. Um Strategien zu entwickeln, wie „Arbeit 4.0“ gestaltet werden kann, erhielten die Teilnehmer:innen beim letzten Lichtenberger Stammtisch des Bezirklichen Bündnis für Wirtschaft und Arbeit (BBWA) dank eines Impulsvortrags erste Einblicke in den aktuellen Stand in Deutschland. Der Vortrag wurde von der „Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales gehalten. In diesem Zusammenhang ermöglichte auch der Lichtenberger Jobcenter-Geschäftsführer Lutz Neumann entsprechende Einsichten in die Tätigkeiten des Jobcenters. Er diskutierte mit den Teilnehmenden über Herausforderungen, ethische Fragen und Chancen der Zukunft der Arbeit.

Lichtenbergs Stadtrat für Arbeit Kevin Hönicke (SPD), Vorsitzender des BBWAs, sowie die BBWA-Geschäftsstellenleiterin Mareen Mater wollen das Thema nun in Lichtenberg präsenter machen. Das Team wird dabei ab dem 1. Dezember von der „Gute-Arbeit-Beauftragten“ Heike Fahrnländer unterstützt. Sie soll sicherstellen, dass die kommenden Veränderungen sozialverträgliche und familiengerechte Arbeitsbedingungen sicherstellen.

 

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