Mareen Mater ist die Lichtenberger Beauftragte für Europa

Sie ist in Berlin geboren und aufgewachsen – so wie ihre Eltern, Großeltern und Urgroßeltern. Trotzdem hat es die Urberlinerin Mareen Mater stets in die weite Welt gezogen.

Nach dem Abitur an einem Reinickendorfer Gymnasium war sie ein Jahr lang Aupair-Mädchen bei einer spanischen Familie in Barcelona. Schon wenig später folgte ein Praktikum an der deutschen Botschaft in Kanada. „Dort habe ich zum ersten Mal bewusst gemerkt, dass Menschen, die nicht aus der EU kommen, uns meist als Europäer wahrnehmen.“ „Are you from Europe?“, ob sie aus Europa komme, wollten die Leute wissen. Die deutsche Nationaliät interessierte nur wenige.

Bei Mareen Mater weckten Erkenntnisse wie diese die Neugier auf Europa und die spannende Union. Und so studierte sie nach Kommunikationswissenschaften in Leipzig anschließend in Schweden Internationale und Europäische Beziehungen. Dazu gehörten Auslandssemester im spanischen Valencia, im belgischen Brüssel und im litauischen Kaunas. Bevor Mareen Mater Europa-Beauftragte wurde, hatte sie auch die Gelegenheit, mehrere Themenfelder der Europäischen Union kennenzulernen wie Wissenschaft, Außenpolitik, Menschenrechte, Bildung und Beschäftigung. So hat sie beispielsweise zwischen Master und Bachelor ein Jahr lang im EU-Verbindungsbüro in Uruguay gearbeitet und dort uruguayische und europäische Wissenschaftler vernetzt. Während ihres Praxissemesters in Brüssel hat sie europäische Institutionen und EU-Abgeordnete zu Fragen im Kontext staatenloser Volksgruppen beraten.

Bevor sie ihre Stelle als Europa-Beauftragte für Lichtenberg antrat, hat sie in Metz (Frankreich) an einem grenzüberschreitendem EU-Projekt zwischen Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Belgien zum Thema „Interkultureller Bildung und Beschäftigungsfähigkeit“ mitgearbeitet.

Und warum ist sie dann nach Lichtenberg gekommen? „Wir alle profitieren von der EU, auch wenn es uns oft nicht so bewusst ist, da wir Frieden und Wohlstand zunehmend als selbstverständlich erachten. Aber schon ein Gespräch mit den Großeltern reicht aus, um zu verstehen, dass diese Dinge eben nicht so selbstverständlich sind“, erklärt die 27-Jährige.

So hätten die EU und ihre Vorläufer einen großen Betrag dazu geleistet, dass Europa heute so stabil ist. Natürlich gäbe es heute weiterhin viel zu tun und neue, internationale Herausforderungen bahnen sich an. Gerade deswegen sei eine starke EU wichtiger denn je. „Nur gemeinsam sind wir vielen kleinen Länder in einer zunehmend globalisierten Welt stark. Und aus diesem Grunde möchte ich mich mit meiner Arbeit für die europäische Idee einsetzen. Ich möchte den Menschen bewusst machen, dass die Europäische Union oft zu Unrecht als Sündenbock dargestellt wird und dass die EU vor allem Vorteile für alle von uns birgt“, erklärt Mareen Mater.

Sie möchte die Menschen aufmerksam machen, indem sie ihnen europäische Fördermöglichkeiten aufzeigt. Junge Menschen an Schulen und Hochschulen informiert sie gerne über Möglichkeiten, um für einige Zeit ins Ausland zu gehen – zum Beispiel mit dem European Solidarity Corps. Mareen Mater ergänzt: „Außerdem wünsche ich mir, dass die Menschen den geschichtlichen Kontext der EU kennen und sich bewusst machen, wie wichtig Toleranz und Solidarität gerade heute sind.“ Mareen Mater organisiert ein Europa-Quiz am Mittwoch, 20. Februar, um 13 Uhr im LIBEZEM in der Rhinstraße 9.

Foto: bbr