Bis Mai: Ausstellung zum gewaltsamen Ende der Märzkämpfe 1919.

Die neue Schau „Schießbefehl für Lichtenberg“ eröffnen am 19. Januar um
16 Uhr im Museum Lichtenberg Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) und Kurator Dietmar Lange. Fotos, Zeitungs- und Tondokumente sowie Zeitzeugenberichte illustrieren das Geschehen im März 1919. Texte liefern Hintergrundberichte, wie im Bezirk die Novemberrevolution gewaltsam niedergeschlagen wurde: Brutales militärisches Vorgehen forderte damals rund 1200 Opfer.

Inzwischen sind die Lichtenberger Märzkämpfe kaum noch in Erinnerung, die Hintergründe vergessen. Mit einem Schießbefehl reagierte Reichswehrminister Gustav Noske auf den vorgeblichen Tod von 60 Beamten im Lichtenberger Polizeirevier „Alfredstraße“. Es kam zu willkürlichen Verhaftungen und Misshandlungen von Revolutionären und unbeteiligten Zivilisten. 13 von ihnen wurden an der Mauer des Gemeindefriedhofes im heutigen Rathauspark an der Möllendorffstraße hingerichtet. Freikorpsverbände setzten sich in Marsch und beschossen Wohnquartiere mit schwerem Gerät. Am 12. März flohen die letzten Aufständischen. Damit war das Ende der Novemberrevolution in Berlin besiegelt.
Das brutale militärische Vorgehen forderte rund 1200 Opfer. Militärische Gewalt wurde zum Mittel der Politik, war beispielgebend für das Niederschlagen weiterer politisch motivierter Erhebungen. „Schießbefehl für Lichtenberg“ ist vom 20. Januar bis zum 5. Mai 2019 im Museum Lichtenberg in der Türrschmidtstraße 24 zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 18 Uhr. Sie ist Bestandteil des diesjährigen Themenwinters „100 Jahre Revolution – Berlin 1918/1919“ der Kulturprojekte GmbH.

Foto: Museum Lichtenberg