Seit einem Jahr hat an der Treskowallee 161 das Inklusive Pferdesport- und Reittherapiezentrum seine feste Adresse. Das Projekt ist ein idealer Ort für Mensch und Tier. Neben dem Therapeutischen Reiten wie Hippotherapie und Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd gibt es verschiedene Freizeit- und Sportangebote. Mehr als 40 Pferde leben auf der Anlage und werden rund um die Uhr betreut.

Der Standort am Rande der Wuhlheide bietet eine Enklave innerhalb der pulsierenden Metropole. Der Anblick der auf den Weideflächen grasenden Vierbeiner vermittelt eher den Eindruck, sich in der brandenburgischen Provinz, anstatt inmitten der niemals schlafenden Hauptstadt zu befinden. Mensch und Tier finden hier beste Voraussetzungen für gemeinsame Aktivitäten in den Bereichen Sport, Therapie, Freizeit und Arbeit.

Das Reittherapiezentrum ist ein Projekt der Stiftung Rehabilitationszentrum Berlin-Ost. 2014 fasste der Vorstand den Beschluss, ein Inklusives Pferdesport- und Reittherapiezentrum zu errichten. Im Jahr darauf wurde eine 10 Hektar große Fläche auf dem Gelände der Trabrennbahn Karlshorst gekauft.

Bis Oktober entstand auf der bislang ungenutzten Brache eine beachtliche Anlage mit zwei Außenreitplätzen, zwei Reithallen, Weide- und Offenstallflächen und drei Stalltrakten in denen sowohl die Pferde von Privatbesitzern als auch die zehn stiftungseigenen Therapiepferde Platz finden. Das Zentrum ist barrierearm, so dass sich Menschen mit körperlichen Einschränkungen frei auf der Anlage bewegen können. Um die alltägliche Pflege der Tiere kümmert sich ein Team mit 18 Mitarbeiter:innen mit teils körperlichen, teils geistigen Einschränkungen.

Noch läuft der Betrieb der „RBO – Mensch und Pferd gGmbH“, die das Zentrum verwaltet und bewirtschaftet, gewissermaßen mit angezogenen Zügeln. Die für April 2020 avisierte feierliche Eröffnung des Zentrums und der Startschuss für die Angebote ist dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Dennoch lassen sich die Akteur:innen vor Ort nicht entmutigen und sind überzeugt von der immensen Strahlkraft dieser einzigartigen Wirkungsstätte. Aktuell finden unter Einhaltung der geltenden Bestimmungen Einzeltherapien statt.

Angebote für größere Gruppen wird es je nach Lockerung geben. Insbesondere soll auch der Sport für Menschen mit Behinderungen im Rahmen von Special Olympics und Paralympics eine Heimstatt erhalten. Hippotherapie und heilpädagogische Förderung mit dem Pferd sind untrennbar damit verbunden. Der Einsatz von Pferden zur Förderung der Gesundheit ist nicht neu. Schon Hippokrates (460 – 370 v. Chr.) und der Leibarzt des römischen Kaisers Marcus Aurelius schätzten die Wirkung des Reitens für die physische und psychische Konstitution.

www.menschundpferd.berlin

 

Foto: Mensch und Pferd gGmbH