Schon seit zwanzig Jahren gibt es Begegnungen zwischen Schülerinnen und Schülern der Lichtenberger Gutenberg-Schule und Kindern aus dem belorussischen Kinderheim in Molcad. In diesen Tagen feiert der Austausch seinen zwanzigsten Jahrestag – und empfängt dazu 16 Kinder im Alter zwischen 11 und 15 Jahren. „Ein Höhepunkt unserer diesjährigen Begegnung wird unser gemeinsames Benefizkonzert sein“, erklärt die pensionierte Lehrerin Ute Gdanietz. Es findet statt am Freitag, 22. März, ab 17.30 Uhr im Saal der Christusgemeinde Hohenschönhausen in der Landsberger Allee 225. Der Eintritt kostet vier Euro für Erwachsene und zwei Euro für Kinder. Zusätzliche Spenden werden gerne genommen. Es musizieren Schülerinnen und Schüler der Gutenberg-Schule sowie einige Gastkinder. „Der Erlös des Konzerts dient dem Ausbau therapeutischer Möglichkeiten im Umgang mit traumatisierten Kindern im Heim“, erklärt die 74-Jährige. Die Engagierten im Gomel-Projekt freuen sich, dass 20 ehemalige Austausch-Teilnehmende ihr Kommen zugesagt haben.

Ute Gdanietz kann sich noch gut an die Anfänge erinnern: „Wenige Jahre nach der Atomkatastrophe in Tschernobyl vor mehr als 30 Jahren habe ich mit Kolleginnen und Kollegen Kontakte zu einem weißrussischen Waisenheim in der Nähe von Gomel geknüpft.“ Der Grund: Die Bevölkerung dort wurde besonders hart von der Reaktorkatastrophe getroffen. Und so besteht seit 1999 zwischen der Lichtenberger Gutenberg-Schule und dem Schulinternat Molcad nahe der belorussischen Hauptstadt Minsk ein reger Austausch: Seit 2000 besuchen Schüler der Gutenberg-Schule jährlich das Internat. Dort wohnen Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 16 Jahren aus sozial schwachen, kinderreichen und unvollständigen Familien. „Ihre Entfaltungsmöglichkeiten sind begrenzt”, weiß Ute Gdanietz. Deshalb macht sie sich so oft wie möglich mit Schülern, Lehrern, Eltern und Spielsachen, Medikamenten und anderen Spenden per Zug auf den Weg dorthin.
Bei ihrem aktuellen Gegenbesuch werden die Kinder aus Molcad eine Woche lang vom Kinder-Zirkus Cabuwazi betreut. Außerdem treffen sie Gleichaltrige von der Gutenberg-Schule, nehmen einen Tag lang am Unterricht teil, machen einen Stadtrundgang und besuchen die Gärten der Welt im Nachbarbezirk Marzahn-Hellersdorf.

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