Schau mit Werken von Julius Weiland.

„Dekor und Deformation” ist der Titel der Ausstellung von Julius Weiland im Mies van der Rohe Haus in der Oberseestraße 60.

Der Ausstellungskatalog enthält Abbildungen der farbigen Glasskulpturen von Julius Weiland und ein Künstlergespräch. Darin erläutert er seine Prägung durch die amerikanische Studioglasbewegung. Durch sie wird das Glas, inzwischen eine Domäne der industriellen Produktion, wieder zurück in die Künstlerstudios und Ateliers geholt, praktisch „back to the roots” in das Leben und die Kunst.

Denn Glas ist ein wunderbares Material. Es ist schön, glatt, zerbrechlich aber auch sichtbar und unsichtbar zugleich. Spiegelungen, Lichtbrechungen und Reflexe machen Glas zu etwas Kostbarem. Dieser Werkstoff begleitet die Menschen schon seit einigen tausend Jahren als Gebrauchsgegenstand, etwa bei Gefäßen, Vasen oder Schmuck. In der Baukultur erhält das Glas in den farbigen Fenstern der gotischen Kathedralen im Mittelalter eine besondere Würdigung. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Glas in der Architektur zum Synonym für die Moderne schlechthin. Durch die Kombination mit neuen Technologien ermöglichte es Licht und Luft im Bauen. Nicht zuletzt ist das Mies van der Rohe Haus selbst ein gutes Beispiel für den Umgang mit Glas in der Architektur der Zwischenkriegsmoderne.

Inzwischen ist Glas in der Gegenwartskunst angekommen. Der in Berlin lebende Künstler hat für dieses Jahr im Mies van der Rohe Haus eine komplette Ausstellungsreihe mit dem Titel „Glas” konzipiert, bei der unter anderem Künstler wie Kai Schiemenz und Isa Melsheimer ausgestellt haben. Nun präsentiert Weiland seine eigenen Skulpturen bis zum 22. Dezember.

Foto: Julius Weiland