Anfang des Jahres hat der Tierpark den Eintritt geändert. Dabei wurden die Preise für einige Besuchergruppen auch erhöht. Besonderen Unmut erregte dabei die neue Regelung, dass nun auch die Begleitpersonen von Menschen mit Behinderung Eintritt zahlen müssen. Denn die Begleitpersonen betrachten sich selbst nicht als Gäste des Tierparkes. Statt Flora und insbesondere Fauna des Tierparks zu genießen, machen sie während des Besuches ihre Arbeit und kümmern sich um ihren Arbeitgeber – den Menschen mit Behinderung. Und wie überall sonst auch gilt während der Arbeitszeit: der Arbeitgeber zahlt alle Kosten, die bei der Arbeit anfallen. Gäste mit Behinderungen zahlen dadurch nun doppelt – für sich und ihre Begleitperson.

Um dafür eine Lösung zu finden, hat Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) zusammen mit Tierparkchef Dr. Andreas Knieriem und den Beiräten für Menschen mit Behinderungen den Beirat „Tierpark für alle“ ins Leben gerufen. Der Beirat hatte Ende Mai seine erste Sitzung. Dabei sind sich die Teilnehmer schnell einig geworden, die Thematik Inklusion im Tierpark ganzheitlich anzugehen und über die Frage der Eintrittspreise hinaus zu blicken.

Der Beirat soll nun zwei bis drei Mal jährlich tagen und den Tierpark auch bei der Barrierefreiheit der vorhandenen und zukünftig geplanten Gebäude, Wege und Gehege beraten. Damit sollen Fehler bereits in der Planungs- und Ausführungsphase vermieden und soziale Aspekte besser berücksichtigt werden. So sind schlechte Sichtverhältnisse für Rollstuhlfahrer genau so ein Problem wie für kleine Kinder und kleinwüchsige Erwachsene. Von Rampen profitieren Menschen allen Alters, die sich mithilfe von Rädern fortbewegen.

Anfang 2017 wird der Tierpark sein Preismodell weiter überarbeiten. Der Beirat wird sich dabei engagiert einbringen. Die nächste Sitzung findet am 12. Juli statt.