Kurt Krieger erfüllt seinen Traum.

An der Landsberger Allee ist die schwedische Möbelkette Ikea nun nicht mehr allein. Neben dem blau-gelben Quader hat der neue Höffner-Markt aufgemacht – der größte in Deutschland.

Für Besitzer Kurt Krieger ist es mehr als ein weiteres Möbelhaus. Für ihn ist es ein Herzensprojekt. Denn der gebürtige Pankower Krieger wohnt in Lichtenberg. Er wollte die Fläche schon in den 1990er Jahren kaufen, scheiterte aber am zu hohen Preis. Kurz darauf wurde das Gelände veräußert und bebaut. Viele Lichtenberger kannten vor allem das Bauskelett, das dort viele Jahre für Spott sorgte und hämisch die „Akropolis von Lichtenberg” genannt wurde. Gut 20 Jahre später war das Grundstück dann wieder zu haben, Krieger griff zu.

Bei der Eröffnung blickten der Chef und seine nunmehr ebenfalls im Unternehmen tätige Tochter auf die 50-jährige Unternehmensgeschichte zurück: 1967 fing man mit einem Schuhkarton an, in dem die Unterlagen für die Namensrechte an der Traditionsmarke lagen. Mit der Erfahrung aus dem elterlichen Möbelgeschäft an der Kurfürstenstraße legte Krieger los, schlitterte gleich zweimal an der Insolvenz vorbei und erlebte mit der Wiedervereinigung einen Goldrausch in der Möbelbranche, der das Unternehmen auf Platz zwei des deutschen Möbelmarktes katapultierte – gleich hinter Ikea. Den Schweden hat er es zu verdanken, dass sein neustes Objekt nun an der Landsberger Allee stehen kann. Die schwedische Möbelkette hatte mit allen Nachbarn vereinbart, dass auf ihren Grundstücken niemals Möbelgeschäfte errichtet werden. Als Krieger dann bei Ikea anfragte, hat der Konzern auf sein Recht verzichtet – sicher nicht ohne Gegenleistung. Nun sind an der Landsberger Allee hunderte Arbeitsplätze entstanden – darunter auch Ausbildungsplätze für junge Lichtenbergerinnen und Lichtenberger. Darüber freut sich die Wirtschafts- und Arbeitsstadträtin Birgit Monteiro (SPD): „Bei der Veranstaltung ist auch der Ausbildungspreis an das beste Azubi-Team Höffners vergeben worden. Dabei ist deutlich geworden, dass die Unternehmenskultur auch darauf ausgerichtet ist, Talente zu fördern. Das ist eine Qualität, die ich oft und gerade bei Familienunternehmen finde.” Rund 500 Mitarbeiter werden an der Landsberger Allee zukünftig auf fünf Etagen und rund 40.000 Quadratmetern das Sortiment des Möbelunternehmens präsentieren.

Zahlreiche Gäste kamen zur Eröffnungsfeier des neuen Möbelhauses von Höffner. Sonja Krieger, Tochter von Kurt Krieger, führt die Firma mit ihrem Vater bereits in der vierten Generation und freut sich über den Neustart.

Foto: BA