Südlicher Teil der Trabrennbahn Karlshorst wird umgestaltet

„Auf dem Pferd kann ich mich entspannen und besser nachdenken“, ruft die 11-jährige Sonja fröhlich. Das Mädchen, das seit ihrer Geburt extreme Wahrnehmungsstörungen hat, sitzt dabei hoch zu Ross.

„Das strafft ihre Muskeln und sie ist anschließend entspannt und geerdet“, erklärt ihre Mutter und freut sich, denn schon bald muss sie Sonja zur Reittherapie nicht mehr durch die ganze Stadt chauffieren: In Karlshorst entsteht auf einem 100.000 Quadratmeter großen Grundstück am südlichen Ende der Trabrennbahn ein Pferdesport- und Reittherapiezentrum für Menschen mit und ohne Behinderung. Die Eröffnung ist für Ende 2017, Anfang 2018 geplant.

Dieser wichtige Meilenstein hat viele Monate der Vorbereitung und Jahre der intensiven Arbeit des Vereins Pferdesportpark Berlin-Karlshorst, seines Fördervereins, des Bezirksamtes und vieler engagierter Menschen in Anspruch genommen. So haben die Stiftung Rehabilitationszentrum Berlin Ost und der Pferdesportpark im Dezember 2015 die Verträge zum Erwerb eines 100.000 Quadratmeter großen Grundstücks unterzeichnet.
Neben Trabrennen, Island- und Hobby-Reitangeboten wird mit dem Therapiezentrum mitten in der Stadt ein für Berlin einmaliges Angebot geschaffen. Das bestätigt auch Andreas Fritz Frädrich, der Landesbeauftragte des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten in Berlin-Brandenburg. „Die Nachfrage nach therapeutischem Reiten ist enorm und das Angebot beschämend für eine Großstadt wie Berlin“. Er begrüßt es sehr, dass bald auch zentrumsnah Therapeutisches Reiten möglich sein wird.   

Zusätzlich soll in Karlshorst auch der Behindertenreitsport der Special Olympics eine Heimstatt finden, zusammen mit Hippotherapie, heilpädagogischem Reiten, Voltigieren und dem Freizeitsport. Die langjährigen Erfahrungen der Stiftung Reha Ost und das Potenzial des Pferdesportparks werden dadurch verknüpft.

Bezirksstadtrat Dr. Andreas Prüfer (Die Linke) hat das Projekt aktiv begleitet. Er ist überzeugt: „Das wird die Besonderheit der Karlshorster Anlage um einiges mehr betonen. Die vielen Jahre der Arbeit haben sich gelohnt!“ Vor mehr als zehn Jahren hatten sich Pferdesport-Enthusiasten aus Ost und West zusammen gefunden. Sie gründeten den Verein „Pferdesportpark Berlin-Karlshorst“ und kauften die altehrwürdige Trabrennbahn. Aus ihr sollte ein Pferdesportpark werden, mit Trabrennen, aber auch mit vielen anderen Disziplinen. Die Island-Pferde-Weltmeisterschaft 2013 war einer der großen Erfolge auf diesem Weg.