Ein Anker für die Menschen in Corona-Zeiten: Nachbarschaftshilfe.

Ist Nachbarschaftshilfe auch in Zeiten von Corona möglich? Lichtenberg macht es vor. Ein großes Team aus Mitarbeitenden der Verwaltung, freien Trägern der Stadtteilarbeit und der Oskar Freiwilligenagentur bringt Hilfesuchende und ehrenamtlich Engagierte zusammen. Dazu wurde eine Hotline geschaltet. „Wir ermutigen die Menschen auch
in diesen Zeiten, den Kontakt zu ihren Nachbarn zu halten“, sagt Uwe Heymann, Leiter der „Sozialraumorientierten Planungskoordination“. „Die Hilfsbereitschaft in Lichtenberg ist sehr groß“, bestätigt Peter Wagenknecht von der Oskar Freiwilligenagentur des Bezirkes. Einkaufen gehen, Medikamente besorgen oder den Hund ausführen? Hier laufen die Fäden zusammen: In einer Datenbank werden die Menschen zusammengebracht. Immer, wenn ein Hilfegesuch und ein Hilfsangebot zusammenpassen, werden beide Seiten per Mail oder telefonisch zusammengebracht. Es sind schon über 300 potenzielle Helfer und Helferinnen registriert.

Beispiele für nachbarschaftliche Hilfe gibt es überall in Lichtenberg. Im Fennpfuhl bieten Teilnehmende von Projekten für geflüchtete Menschen ihre Hilfe an. Da viele von ihnen gut schneidern können, lag es nahe, dass sie Mund-Nasen-Masken nähen. Sie werden nun an Menschen mit hohen Gesundheitsrisiken und an Senioreneinrichtungen verteilt. Thomas Potyka und Fabian Behling von der Stadtteilkoordination in Hohenschönhausen Süd alias DER GUTE POL haben sich das hier einfallen lassen: In den Kiezen Alt-Hohenschönhausens führen sie mit den Bewohnern und Bewohnerinnen Interviews zur Krise („CorInterviews“) und fragen, wie die Menschen mit der Pandemie umgehen. Von „keine Panik”, Schulsehnsucht und Kritik an der Politik sind viele erfrischende Blicke dabei.

Die Cooperative Mensch hat eine Broschüre für die Nachbarschaft erstellt und versorgt sie mit Anregungen, Informationen und Tipps.

Mehr Infos: Nachbarschaftshilfe in Lichtenberg, Sozialraumorientierte Planungskoordination, Leitung Kai-Uwe Heymann.